Bear Grylls – Schlamm, Schweiß und Tränen

Was treibt einen Mann wie Bear Grylls, sich immer wieder in Extremsituationen zu bringen? Nur das Geld kann es doch nicht wirklich sein. Dies kann einfach nicht die Triebfeder sein, die einen dazu bringt immmer und immer wieder an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit zu gehen. Schmerzen zu ertragen, wo andere schon klein begegeben hätten. Und genau auf diese Fragen gibt seine Autobiographie die Antworten!

Bear Grylls - Schlamm, Schweiß und Tränen 01Angefangen bei der Geschichte seiner Vorfahren steigt er ein, um eines von Anfang an klarzustellen: Wenn man etwas wirklich will, dann schafft man es auch! Diese Grundeinstellung finden wir dann auch bei Grylls immer wieder und sie zieht sich wie ein roter Faden durch das gesammte Buch.

In seiner Kindheit ist das anfangs zwar nicht so, aber je älter er wird, umso mehr entwickelt sich diese Einstellung, die von seinen Eltern, gerade seinem Vater, sehr stark gepusht wird. Auch später während seines Internatsaufenthalt entwickelt sie sich immer weiter und macht ihn zu diesem sehr eigenwilligen Menschen.

Aber erst die die Orientierungslosigkeit während seines Studiums bringt ihn zu einer ersten Entscheidung, bei der er bis zum Letzten gefordert wird und zeigen muss, ob er etwas wirklich will. Das Aufnahmeprogramm zum SAS ist so hart, dass er es einmal nicht schafft und erst im zweiten Anlauf zum Ziel kommt.

Dann der schwere Fallschirmunfall. Wird er je wieder gehen können? Ja, er schafft es, bezwingt danach noch den Mount Everest und findet seine große Liebe.

All das schreibt er mit einer Hingabe, dass man richtig dabei ist, jeden Schmerz und jede Entbehrung geradezu mitfühlt! Und das mit einem ganz einfachen Sprachstil! Hier findet man keine geschönten Textpassagen. Grylls Schreibstil ist emotional, aus dem Bauch heraus und gewinnt dadurch extrem an Kraft. Dementsprechend einfach ist dieser Stil, oft mit immer den gleichen Redewendungen und Kapiteleinstiegen. Aber dennoch wirkt er.

Hat doch diese Lebensschilderung genau die richtige Dosis Thrill, die das Lesen spannend macht und über die kleineren Sprachfehler und Längen gerne hinwegsehen läßt. Gerade die Aufnahmeprüfung beim SAS ist zu breit geraten. Ein Geländemarsch, dann ein Nachtmarsch und dann wieder ein Geländemarsch – da überspannt Grylls den Bogen ein wenig.

Auch die Everest-Besteigung nimmt sehr viel Platz ein. Doch hier wirkt nichts zu lang. Alle Erlebnisse und Gefahren, die Grylls durchsteht, sind spannend und eindringlich geschrieben und geben einen Einblick auf den eisernen Willen, den diesen Menschen antreibt.
Schade, dass am Ende der Platz dann doch nicht mehr für die Erlebnisse seiner Survival-Show gereicht hat.

Fazit
Trotz ein paar kleinerer Längen und nicht ganz so tollem Sprachgebrauch ist diese Autobiografie authentisch und spannend geworden. Hier bekonmt man einen tiefen Einblick in den Kopf von Bear Grylls – wie er denkt, wie er fühlt und was ihn antreibt. Zusätzlich gefällt der Blick auf die private Person, die zwar ein wenig spleenig, aber doch noch normal und bodenständig, trotz des Erfolges, geblieben ist.

Dieses Buch ist nicht nur für Bear-Grylls-Fans geeignet. Es ist auch für all jene geeignet, die gerne über den Tellerrand sehen, ihre eigenen Abenteuer erleben und ihre Ziele erreichen wollen. Hier gibt Bear Grylls ein sehr gutes Vorbild ab und einige Zitate sollte man sich als Motivationshilfe ganz rot anstreichen!

Daten und Fakten
Autor: Bear Grylls
Titel: Schlamm, Schweiß und Tränen
Verlag: Plassen Verlag; Piper Verlag
ISBN: geb. 978-3864700521; TB 978-3-492-30750-5
Preis: geb. EUR 24,95; TB EUR 10,99; E-Book EUR 14,99