Lomography – Was ist das? Eigentlich ist Lomography, die Fotografie mit einfachen, billigen Spielzeugkameras. Das Bild wird durch eine Plastiklinse auf Film gebannt. Inzwischen lomografiert man aber auch durch Glas oder direkt auf Sofortbild-Film.
Der Trend entstand schon in den 80ern, als zwei Wiener Studenten einfache russische Kameras für sich entdeckten. Diese Kameras nahmen die Wirklichkeit irgendwie anders auf. Die Farben waren nicht realitätsnah und der Focus reine Glücksache. Spulte man nicht weiter, gab es Doppelbelichtungen.
Dies entwickelte sich zu einem Trend, der bis heute ungebrochen ist. Weg vom digitalen Highend-HDR-Bild. Kein Post-Focus, kein Focus-Stacking, keine Bildstabilisierung und ISO-Werte jeseits der 10.000er-Marke ohne Rauschen.
Schnappt man sich solch eine rudimentäre Fotokamera, will man kein perfektes Bild. Es ist eher eine Momentaufnahme, ein Gefühl, eine Lebenseinstellung. Mal eben auf den Auslöser drücken und das Bild gar nicht direkt anschauen können.
Hier ist sicherlich auch der Reiz, das Foto erst einige Zeit später, nach der Entwicklung, betrachten zu können. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte auch mal durchaus selber in einer Dunkelkammer Fotos entwickeln.
Der Einsteig ist eigentlich recht preiswert. Eine Diana Mini kostet knapp 50,- Euro, ein Film unter 10,- Euro und die Entwicklung nur des Negativstreifens auch keine 10,- Euro. So hat man nach ein paar Tagen den ersten Film entwickelt und keine 70,-Euro ausgegeben. Dafür bekommt man in den seltenen Fällen ein neue Digitalkamera.
Vielleicht packt es einen, vielleicht auch nicht. Deutlich leichter als die Digicam ist solch eine Filmknipse allemal. Und will man unterwegs mal digital fotografieren, ist ja noch das Smartphone da!
Natürlich gibt es bei der Lomography auch Regeln. Doch sollte man diese zehn Regeln nicht allzu ernst nehmen:
Nimm die Kamera überall mit hin (aufgrund der Leichtigkeit und den Abmessungen durchaus drin)
Verwende sie zu jeder Tages- und Nachtzeit (Überraschung!)
Die Lomography ist nicht Unterbrechung deines Alltags, sondern integraler Bestanteil (kann recht schnell passieren. Suchtpotenzial)
Schieß aus der Hüft (genau mein Ding! Ganz schnell, wie John Wayne)
Gehe nah ran (Richtig, Landschaften im Weitwinkel werden eher fad)
Nicht nachdenken (Man kann komponieren, muss aber nicht. Die besten Bilder enstehen wirklich aus der Hüfte)
Sei schnell (Ein Fotoaugenblick ist schon schnell vorbei)
Du musst nicht vorher wissen was du fotografierst
Hinterher erkennst Du es meist eh nicht
Vergiss die Regeln
Probier es aus. Mich hat es tatsächlich gepackt und wieder zur analogen Fotografie gebracht. Vielleicht ist das ja auch was für Dich!
Ach ja, schau mal bei Lomography vorbei. Da bekommst Du einen noch tieferen Einblick und das Material, was Du benötigst.
Meine Lomos findest Du übrigens hier.