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Grausiger Fund

Mike hatte die Leiche des Mädchens gefunden mit einem alten Ritual gefunden. Wie geht es weiter mit den Moon-Chroniken?

Mike hatte die Leiche des Mädchens gefunden mit einem alten Ritual gefunden. Wie geht es weiter mit den Moon-Chroniken?

Ich schlug die Augen auf, die Welt um mich herum verschwamm zu einem grauen, nebligen Schleier. Ein harter Baumstamm drückte in meinen Rücken. Neben mir kniete Fox und drückte mir eine bittere Wurzel in den Mund. Ihr erdiger Geschmack weckte mich aus der Starre. Mir wurde schlagartig klar, wo wir waren: der alte Opferstein. Mein Magen zog sich zusammen. Erinnerungen an den Jungen, den ich hier gerettet hatte, flammten auf. Die Fratze, Kathrin, hatte ihn hierher gelockt, um ihn zu opfern. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich daran dachte, was aus ihm geworden wäre, hätte ich nicht eingegriffen. Das gleiche Schicksal, das das Mädchen ereilt hatte, dessen Skelett ich nun gefunden hatte.

„Hier liegt nicht nur ein Kind“, krächzte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Fox reichte mir Wasser. Schluck für Schluck kehrten meine Kräfte zurück. Ich zog mich an und wir machten uns schweigend auf den Weg zurück zur Burg. Der Schock saß noch tief in mir.

Als wir ankamen, informierten wir Gabriel. Am Telefon klang er ungläubig, fast schon verärgert. Marlies und Bertold hingegen blickten mich mit entsetzter Miene an. Doch Bertold… in seinen Augen sah ich eine schreckliche Erkenntnis aufleuchten. Er hatte seine Tochter verloren. Und nun begriff er es.

Während Gabriel die Polizei informierte, wusch ich mir in der Dusche den Schmutz der letzten Nacht von der Seele. Doch die Sirenen, die aus der Ferne näher kamen, ließen mich nicht zur Ruhe kommen.

Im Arbeitszimmer warteten bereits Gabriel, Alex und Brigitte Schneider. Sie fixierte mich mit einem bohrenden Blick, als Gabriel gerade den Fundort der Leiche nannte.

„Das ist doch kein Zufalls“, donnerte sie, ihre Stimme durchdrungen von Wut. „Die zwei, die letzte Nacht drei Tote zu verantworten hatten, stolpern bei einem Spaziergang so einfach über eine Kinderleiche?!“ Ihre Augen funkelten mich an. „Wo Sie sind, ist nur die Scheiße am Dampfen!“

„Das Mädchen ist nicht allein“, entgegnete ich. „Ich glaube, da sind noch mehr.“

Plötzlich stürmte sie auf mich zu, packte mich am Kragen und brüllte: „Ist das jetzt ein Geständnis? Ich glaube, Sie sind hier der Psycho! Mal sehen, ob ich was gegen Sie finde. Und wenn, dann geht es in nullkommanichts in die Klapse!“ Sie stieß mich weg und stampfte aus dem Zimmer. Alex, mit betretenem Gesicht, folgte ihr.

Fox zog mich beiseite. „Etwas Böses bahnt sich an“, raunte er. „Wir müssen uns vorbereiten.“ Ich führte ihn in mein Zimmer, wo er meine Ausrüstung inspizierte. Ich wollte ihm nicht im Weg stehen und ging in die Küche, um mir einen starken Kaffee zu machen.

Draußen, im Schein der Sonne, saß ich und horchte in mich hinein. Ich fühlte mich leer, ausgelaugt von den Ereignissen der Nacht. Ich hatte überlebt, doch zu welchem Preis? Ich weinte. Für das geopferte Mädchen, dessen Seele mich berührte. Und für mich selbst, weil ich plötzlich in einer Welt stand, die ich nicht verstand. Einer Welt, die nicht nur magisch, sondern auch abgrundtief böse war.

Ich spürte eine Wut in mir aufsteigen. Kein Hass wie der von Kathrin, sondern eine unbändige, brennende Wut. Wut darüber, dass man über Leichen ging, um eigene Ziele zu erreichen. Ich spürte, wie Moon meine Wut teilte. Wir waren keine gewöhnlichen Menschen mehr. Wir waren Rachegeister geworden, Krieger für die, die sich nicht wehren konnten. Ich würde Kathrin aufhalten. Koste es, was es wolle.

Plötzlich spürte ich eine kalte Gefahr, die sich mir näherte. Es war nicht mehr nur ein Gefühl, es war eine Gewissheit. In diesem Moment vibrierte mein Handy. Es war Alex.

„Sie sind alle tot!“, schrie er in den Hörer.

„Wer?“, fragte ich entsetzt.

„Mein Team – alle! Hier liegen nur Leichen… Gitte, geh da weg! Oh Gott! Es bewegt sich! Brigitte! Vorsicht!“

Dann hörte ich Schüsse, die Verbindung brach ab. Ich stürmte zu Fox. Mit klopfendem Herzen stiegen wir in den erstbesten Wagen und rasten zum Opferstein.

Fortsetzung
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