Über Chia stolperte ich zum ersten Mal bei der Lektüre des Buches „Born to Run“ von Christopher McDougall. In diesem Buch ging es um das Laufen und die Suche des Autors nach dem sagenumwogenen Volk der mexikanischen Tarahumara. Am Ende fand er sie und alles mündete schließlich in einen extremen Ultramarathon.
Diese Tarahumara hatten immer eine Flasche mit ihrem Pinole dabei. Dies ist Fruchtsaft gemischt mit Chia-Samen und sollte ihnen unterwegs viel Energie geben, damit sie die Strapazen eines solchen Marathons auch aushalten konnten. Desweiteren wurde Chia in dem Buch als wahre Zauberpflanze hochgelobt, die gegen alle möglichen Beschwerden helfen soll.
Dies hat mich natürlich extrem interessiert und ich zog los, diese Körner zu finden. Aber es wurde doch zu einem kleinen Problem, da weder Bio-, Naturkost- oder One-World-Läden sie führten. Am Ende wurde ich im Internet fündig und kaufte ein Kilogramm für etwas über 23,- Euro.
Das war 2013! Inzwischen findet man Chia-Samen recht einfach auch im Supermarkt. Auch die Lebensmittelindustrie hat sie entdeckt und so findet man Müsli, fertig gebackenes Brot und andere Produkte in den Verkaufsregalen. Teuer sind die Produkte aber immer noch.
Stolzer Preis! Aber kann diese Pflanze denn auch was?
Chia (Salvia hispanic) gehört zu der Familie der Lippenblüter und wächst nur in eher trockenden Gegenden in Mexiko und Südamerika. Aber auch in Spanien wird mittlerweile diese Pflanze angebaut. Sie ist reich an Omega3- und Omega6-Fettsäuren, Vitaminen, Proteinen und Antioxidantien.
Die Körner können die 7- bis 12-fache Menge an Flüssigkeit aufnehmen und bilden dabei eine Polysaccharid-Schicht, die bei Einnahme den Verdauungstrakt beruhigt. Hier verhindern sie das Kohlenhydrate zu schnell in Zucker umgewandelt werden. Dies hat gerade für Ausdauersportler den Vorteil, dass diese aus ihrer Nahrung mehr Energie gewinnen können.
Genau diesen Effekt konnte ich auch bei mir feststellen! Meine Verdauung hat sich extrem verbessert und auch meine Energieausbeute ist deutlich höher. Zum Frühstück nehme ich etwa einen halben Liter Pinole (Fruchsaft mit Chia) ein und es hält sehr gut über den Vormittag. Auf Wanderungen, beim Laufen, im Bogenparcours oder beim Kampfsport ist es immer dabei. Ich fühle mich nach der Einnahme satt, aber nicht voll oder überladen, was mich sonst bei körperlicher Betätigung immer ausbremst.
Daher hat sich für mich als Grundrezept der Pinole ganz klar zum täglichen Erngiegewinner gemausert. Auf einen halben Liter Fruchtsaft kommen bei mir fünf Teelöffel Chia-Samen. Das muss in der ersten halben Stunde immer wieder schön durchgeschüttelt werden, damit sich keine Klumpen bilden. Dann über Nacht in den Kühlschrank und man hat morgens ein nahrhaftes Frühstück.
Da die Samen keinen Eigengeschmack besitzen, kann man sie sehr gut mit anderen Speisen kombinieren. Anstatt Croutons im Salat streue ich ein bis zwei Esslöffel hinein. Aber auch zu Kartoffeln oder Nudeln passen sie ganz gut.
Mich haben die Chia-Samen wirklich überzeugt. Einige kleinere Problemchen mit meiner Verdauung haben sich seitdem erledigt und mehr Energie habe ich auch. Mit einem Kilogramm Samen komme ich gut über anderthalb Monate und die Körner sind mir allemal lieber als irgendwelche künstlichen Nahrungsergänzungsmittel.
Bezugsquelle im Internet:
Hanoju Deutschland UG, www.hanoju-shop.de