Vor einiger Zeit bekam ich wieder einen Newsletter vom Kindle Direct Publishing von Amazon. In diesem gab es die deutsche Übersetzung eines Textes von Richard Ridley, der auf der Webseite www.createspace.com veröffentlicht wurde. In dem Artikel ging es darum, dass Autoren in einem „Dauerbetriebsmodus“ arbeiten, der ständig Ideen zu äußeren Eindrücken entwickelt. Daher sei es für ihn sehr wichtig, immer ein Notizbuch dabei zu haben, um diese Ideen festzuhalten.
Auch für mich ist so ein Notizbuch von unschätzbarem Wert. Jetzt werden wieder viele Stöhnen, die meinen, das „analoge“ Notizbuch sei zu altmodisch. Hier wären digitale Aufzeichnungen viel besser, da sie schneller weiterverarbeitet werden können.
Ich sehe schon viele Vorteile bei der direkten digitalen Erfassung von Ideen. Daheim setze ich das schon in einem weiten Rahmen um. Hier nutze ich Evernote am Mac, Smartphone und Tablet. Aber unterwegs ist und bleibt das klassische Notizbuch doch im Vorteil. Es gibt viele Situationen, in denen es eben Handy und Tablet noch den Rang abläuft.
Oft kommen mir die besten Ideen, wenn ich gerade mit dem Hund durch die Wälder streife. Egal bei welchem Wetter kann ich das Notizbuch zücken und kurz ein paar Stichworte aufschreiben. Die dann später am PC oder Tablet weiter verarbeitet werden. Ohne Notizbuch wäre solch eine Idee meist weg.
Selbst bei Regen kann man mit einem Bleistift auf normalem Papier schreiben. Mit Rite-in-the-Rain-Papier geht das natürlich besonders gut. Und meist überlebt so ein Notizbuch auch starke Regengüsse.
Aber nicht nur für die Ideen sind diese Bücher gut. Bei mir entstehen oft ganze Textpassagen oder vollständige Artikel auf die altmodische Art und Weise.
Gerade bei den Einleitungen zu Artikeln oder Posts tue ich mich oft sehr schwer. Schreibe ich am PC und es gefällt mir etwas nicht, kommt die Löschen-Taste zum Einsatz. Da können auch leicht ganze Passagen im Mülleimer landen. Bei dem Notizbuch passiert mir dies nicht. Hier sehe ich sogar die Entwicklung, die ich durchmache. Und der große Vorteil: Es ist nichts weg.
Man muss einfach nur das richtige Format und Notizbuch-System finden. Es sollte klein genug sein, um immer dabei zu sein und groß genug, damit man vernünftig arbeiten kann. Bei mir haben sich inzwischen die zwei Formate DIN A6 und DIN A5 durchgesetzt. Ein kleines Notizheft in DIN A6 für die Hosentasche, damit es immer griffbereit ist und ein Großes mit festem Einband in DIN A5 für den Rucksack.
Die Sache mit dem System ist da schon schwieriger! Zur Zeit nutze ich ein System aus analogen und digitalen Aufzeichnungen, die zentral mit einem Cloud-Dienst Evernote synchronisiert werden. Aber bisher harmoniert mein Workflow noch nicht richtig. Ich bin in vielerlei Hinsicht ein Chaot. Das macht sich in meinen Notizen leider dann auch bemerkbar.
Aber grundsätzlich ist für mich das „wahre“ Schreiben, das auf Papier. Die Nutzung von Papier und Bleistift, die Haptik, versetzt mich schon alleine in meinen „Kreativmodus“! Das ist der zweite wichtige Modus eines Autors.