Am Ende war ich dann doch am Ende. Blasen an den Füßen ein Wolf zwischen den Beinen haben mir den Rest gegeben. Hier kommt meine bisher letzte volle Etappe auf dem Rothaarsteig: Rothaarsteig Etappe 2!
Auf jeden Fall geht es besser als gestern. Optimal ist es aber noch lange nicht. Die Blasen an den Füßen tun weh. Und ein Wolf zwischen den Beinen ist auch da.
Nach dem Frühstück versorge ich meine Blasen und gehe dann los. Der erste Abstecher ist die Apotheke. Blasenpflaster kaufen.
Und dann wird es wieder steil. Was ich gestern zum Hotel runter gelaufen bin, muss ich heute wieder rauf. Ich muss ja schließlich zurück zum Endpunkt der letzten App Etappe: Der Richtplatz.
Das verlangte mir schon enorm was ab. Aber eine Stunde später stehe ich tatsächlich wieder auf dem Rothaarsteig. Von hier aus sind es knapp zwanzig Kilometer bis nach Winterberg.
Das ist eine überschaubare Strecke und dürfte auch wenn ich das Gas rausnehmen, an diesem Tag zu schaffen sein. Es ist ja schließlich Urlaub und kein Rennen.
Aber ein Kampf wird das trotzdem. Ich habe versucht alle zwei Stunden die Socken zu wechseln, gegebenenfalls habe ich die Blasenpflaster gewechselt. Auch der Wolf machte sich bemerkbar. War aber nicht so schlimm wie am Vortag.
Die kleinen, schmalen Pfade machten mir die meisten Probleme. Bergauf ging es meist noch. Abwärts muss ich vorsichtig auftreten. Dementsprechend langsam komme ich voran. Den Langenberg erreichte ich erst gegen 11:00 Uhr.
Vorbei geht es an dem Diabas-Steinbruch und an der Hoppecke Quelle. Eine Hütte, die ich gestern hätte nutzen können fand ich erst nach knapp zwei Stunden an der Hillekopf Quelle. Gut, dass ich nach Willingen gelaufen bin und im Hotel übernachtet habe.
Weiter geht es über den Kustelberg und die Ruhrquelle. Kurz vor Winterberg treffe ich auf eine nutzbare Hütte, aber ich war so platt, dass ich auf einer Nacht im Wald so gar kein Bock hatte.
Also noch mal kämpfen für gut 2,5 km. Ich bin wirklich erledigt meine Schultern schmerzen und die Hüfte, wo der Rucksack aufsaß, tut auch weh.
Das erste Hotel, was ich treffe, ist meins. Das ist zwar nicht billig, aber ich brauche Ruhe. Ich muss meine Blasen versorgen. Auch der Wolf hat die letzten Stunden ordentlich zugelegt.
So komme ich langsam zu der Entscheidung, den Rothaarsteig abzubrechen. Nur quälen hat doch auch keinen Sinn. Nach dem Frühstück in Winterberg nehme ich am nächsten Morgen den ersten Zug heim.