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Insta360 Ace Pro 2 Xplorer-Bundle

Kann eine Action-Cam eine Point-and-Shoot-Kompaktkamera ersetzen? Diese Frage habe ich bisher mit einem klaren Nein beantwortet. Doch dann kam die Insta360 Ace Pro 2 im Xplorer-Bundle bei mir an, und meine Tendenz geht nun tatsächlich in Richtung Ja. Aber: mit Einschränkungen.

Der Weg zur ACE Pro 2

Ende 2024 hatte ich mich für eine neue Alltagskamera entschieden: die Fujifilm X-M5. Sie sollte aufgrund ihrer noch kompakten Größe meine Sony RX-100 III endlich in den Ruhestand schicken.

Fujifilm X-M5
Fujifilm X-M5

Irgendwie klappte das aber nicht so richtig. Selbst mit schön flachen Pancake-Objektiven, die ich mir dazu gekauft hatte, wurde ich mit der Kamera nicht richtig warm. Gerade in Bezug auf „Immer-dabei“ musste ich im Laufe der Monate feststellen, dass sie immer öfter daheim blieb und ich wieder viel mit meinem Smartphone fotografierte und filmte.

Gerade beim Filmen enttäuschte die Kamera mit zu vielen Möglichkeiten – Tatsächlich! Mal eben einschalten und ein schnelles Video für YouTube filmen, war fast nicht möglich, weil zu viele Einstellungen nötig waren oder ich einfach nicht bereit war, so tief in die Videofunktionen einzutauchen.

Insta360 Ace Pro 2 im XPlorer-Kit

Dann entschied ich mich, mit meinem Husky Loki im März doch mal den Hundesport auszuprobieren und schnupperte in den örtlichen Schäferhund-Verein hinein. Das machte mir so viel Spaß, dass ich wieder mehr filmte – aber weiterhin mit meinem Smartphone.

Irgendwann nahm ich dann doch mal eine Action-Cam mit. In meiner Schublade lag noch eine GoPro Hero 11, mit der ich auf dem Hundeplatz aber am Ende nicht zufrieden war. Überhitzungsprobleme und das automatische Ausschalten der Kamera nervten mich immer mehr.

So war ich wieder an dem Punkt, wo ich mir eine einfach zu bedienende, kleine Kamera wünschte, die mich beim Filmen und Fotografieren mit dem Hund einfach begleitete, meine Abenteuer mit Loki festhielt, ohne mit einem Hund an der Leine eine Behinderung zu sein.

Natürlich brachte mich die Recherche im Internet immer wieder zu den üblichen Verdächtigen in der Kompaktkamera-Klasse. Aber da wurde der Funktionsumfang oft so groß, dass Point-and-Shoot einfach nicht mehr funktionierte.

Die Überraschung: Xplorer-Bundle

Und plopp, auf YouTube tauchte ein Video der Insta360 Ace Pro 2 mit ihrem Xplorer-Bundle auf, und ich war erstmal angefixt. Aber dann kam wieder die Frage auf, ob mich eine Action-Cam auch als Fotograf zufrieden stellen würde. Meine Ausflüge mit DJI und GoPro hatten mich in den letzten Jahren doch ernüchternd zurückgelassen.

Die Einzelteile des XPlorer-Bundles

Nach langen Abenden mit YouTube und unzähligen Reviews und Tests entschied ich mich doch für die Ace Pro 2 – und sie hat mich überrascht! Für so eine kleine Kamera hat sie einiges zu bieten. Der Xplorer Case von Tilta macht sie tatsächlich mehr zu einer Kamera als zu einer Action-Cam, die man überall befestigen kann.

Der Xplorer Case besteht aus drei Teilen: einem Aluminium-Case für die Kamera, einem seitlichen Handgriff und einer Auslöser-Wippe, die am Cold Shoe des Case befestigt wird. So sieht die Ace Pro 2 wie eine Kompaktkamera aus und fühlt sich tatsächlich auch so an.

Leistung und Alltagstauglichkeit

Die technischen Qualitäten lassen sich auch sehen. Sie nimmt mit 8K bei 30 Bildern pro Sekunde auf. Fotos schießt sie mit bis zu 50 Megapixeln und bietet natürlich noch viele weitere Möglichkeiten in Bezug auf Nacht-Video oder Zeitrafferaufnahmen.

Handlich ist die Kleine

Ich will da gar nicht zu sehr in die Tiefe gehen, sondern eher aufzeigen, dass die Kamera für mich inzwischen komplett in den Alltag gehört. Die Ergebnisse sowohl im Video- als auch im Fotobereich haben mich echt überzeugt.

Auf dem Hundeplatz, bei Wanderungen oder im Urlaub kann man schnell beeindruckende Videos aufnehmen. Mit der Quick-Capture-Funktion drückt man einfach den Auslöser, und schon beginnt die Kamera, ein Video aufzunehmen. Dabei ist die Ergonomie mit dem Handgriff einfach genial, und ich benötige kein kleines Stativ oder Selfie-Stick, um die Kamera zu halten.

Beim Quick Capture stört mich eigentlich nur, dass hier nur die Videofunktion funktioniert und man so leider keine Fotos schnell aufnehmen kann.

Der Drachenfels schwarzweiss

Die Fotofunktion ist anfangs etwas tricky, da eine Auslöseverzögerung da ist und die Speicherung des Fotos vergleichsweise lange dauert. Dabei verreißt man oft die Kamera, und es kommt zu Bewegungsunschärfe im Foto. Mit einem 3-Sekunden-Timer kann man das umgehen. Das hat natürlich nichts mehr mit Schnappschuss zu tun, aber wenn man schnell etwas aufnehmen will, eignet sich der Videomodus in fast 90 Prozent der Situationen besser.

Am Ende überrascht aber der Sensor mit glasklaren Bildern. Sahen diese auf dem Kamerabildschirm oft etwas dunkel aus, zeigen sie auf dem Computermonitor doch eine sehr hohe Detailgenauigkeit.

Ich hatte die Kamera in meinen zwei Urlauben im Siebengebirge und im Westerwald mit dabei und habe erstaunliche Landschafts- und Architektur-Fotos bei Gegenlicht gemacht, die ich in sehr eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Aufnahmen umwandeln konnte.

Das Leica-Objektiv leistet hier doch eine ganze Menge. Man muss halt mit dem sehr weiten Blickfeld einer Action-Cam weiterhin leben. Trotzdem sind die Bilder Out of Cam schon sehr gut, und man hat die Möglichkeit, verschiedene Farbprofile bei Foto und Video zu nutzen.

Kompaktheit

Trotzdem bleibt die Ace Pro 2 eine Action-Cam und kann auch außerhalb des Gehäuses genutzt werden. Gerade Aufnahmen unter Wasser oder aus ungewohnten Perspektiven machen auch mit ihr sehr viel Spaß.

Insta360 Ace Pro 2 als Action-Cam

Aber auch mit dem Xplorer-Case bleibt sie sehr kompakt, und ich habe sie deutlich öfter mit dabei als meine anderen Kameras. Auch mit einem kleinen Taschenstativ und einer Videoleuchte wird sie so zu einem extrem kompakten Kreativ-Kit, das gerade im Wanderurlaub, wo doch jedes Gramm zählt, jede Systemkamera oder Spiegelreflexkamera schlägt.

Und für mich mit Hund ist die Möglichkeit, nur eine Hand für Foto und Video zu nutzen, richtig gut. Schnell einsatzbereit, kann man Situationen aufnehmen, die mit anderen Kameras nicht möglich wären und bei denen ansonsten der Augenblick verloren ginge.

Fazit
Klein, kompakt und schnell einsatzbereit. Die perfekte EDC-Cam.