Je nach Situation ist es erforderlich, dass man sehr schnell auf seine Ausrüstung zugreifen muss – was bei Rucksäcken nicht funktioniert. Wir haben neun verschiedene Tragelösungen für den Oberschenkel getestet.
Die Beintaschen an Cargohosen haben genau die richtige Höhe, um jederzeit schnell an das Erste-Hilfe-Kit, Reparatur-Kit oder EDC zu gelangen. Diese ideale Höhe hat man auch im militärischen und polizeilichen Alltag festgestellt. Daher tragen viele Einsatzkräfte ihre Sekundärwaffe in einem speziellen Oberschenkelholster. So kann die Waffe schnell gezogen werden und kommt nicht mit anderem Equipment, wie Ausrüstungsweste oder Rucksack, in Konflikt. Doch nicht nur Schusswaffen und ihre Magazine lassen sich so transportieren. Auch jegliche Gegenstände, die im schnellen Zugriff sein sollen, finden hier Platz.
Gerade wenn man sein Gepäck auf dem Rücken in einem Rucksack trägt, sind Leg-Carrier ideal. Alles Wichtige ist hier zügig erreichbar, ohne den Rucksack abzusetzen. Viele dieser Beintaschen bieten enormen Stauraum und reichen oft auch für das kleine Tagesgepäck vollkommen aus. So kann man den Rucksack im Camp lassen und geht mit dem Nötigsten auf Erkundungstour. Solche Taschen bieten sich für Survival- oder First-Aid-Kits geradezu an, werden sie doch nur selten abgelegt und bleiben fast immer am Mann oder an der Frau.
Es gibt diese Taschen inzwischen in vielen verschiedenen Arten. Entweder als offenes System, wo auf einer Beinplatte mit MOLLE-System verschiedene kleinere Ausrüstungstaschen befestigt werden. Oder als geschlossene Tasche, die sich nur bedingt erweitern lässt. Zudem ist das Taschenkonzept sehr unterschiedlich. Einige Taschen sind „nur“ Taschen am Bein, andere sind bis zum letzten Ende durchdacht und bieten enorme Möglichkeit unterschiedlichstes Gepäck zu organisieren.
Wir haben uns neun Kandidaten einmal näher angesehen und ihnen gehörig auf den Zahn gefühlt.
So haben wir getestet
Pro Kategorie konnten jeweils maximal fünf Punkte gesammelt werden.
Qualitätseindruck: Wie gut sind die Taschen verarbeitet? Hochwertige Nähte, Schnallen, Reißverschlüsse und Materialien. Bessere Qualität brachte mehr Punkte
Trageverhalten: Wie verhält sich die Tasche unterwegs beim Laufen? Je mehr Eigenbewegung, umso weniger Punkte gab es.
Organisationsmöglichkeiten: Wie gut lässt sich das eigene Equipment organisieren?
Befestigung: Wie sieht die Befestigung der Tasche am Körper aus? Ist das eher fummelig oder geht es ganz leicht? Wie sicher ist die Befestigung gegen Taschendiebe?
Zugriff: Wie schnell und wie gut kommt man ans Equipment dran und wie gut kann man es entnehmen?
Zuladung/Packmaß: Wie viel Equipment bekommt man hinein?
Variabilität: Ist der Leg-Carrier nur auf eine Art zu nutzen oder gibt es weitere Möglichkeiten, die Tasche an der Kleidung zu befestigen?
Preis-Leistungs-Verhältnis: Wie viel kostet die Tasche und was bietet sie dafür?.
Testergebnis
Der Thermite von Maxpedition ist einfach nur toll und holt sich verdient den Testsieg. Aber auch die meisten anderen Modelle haben sich wirklich sehr gut geschlagen – allen voran Zentauron mit der Tasche made in Germany, die im Test eindeutig überzeugte. Das System vom deutschen Ausrüster Tasmanian Tiger gefällt als enormes Organisationstalent und wird dicht gefolgt von Hazard 4 und Blackhawk, die den Job gut erledigen. Blackhawk wirkt insgesamt nicht so durchdacht, wie die Konkurrenz bietet aber einen zivilen, sehr EDC-tauglichen Look. Hazard 4 punktet durch das variabelste System im Testfeld
Die Tasche von 5.11 kommt in der Leistung nicht ganz an Tasmanian Tiger heran und verliert Punkte durch den deutlich höheren Preis. Die EOD von 75 Tactical musste schon im ersten Einsatz Federn lassen, bietet aber insgesamt eine ordentliche Performance. Das Modell von Cop kann durch das große Hauptfach mit keinerlei Organisation nicht überzeugen und ist im Verhältnis zur Leistung auch ziemlich teuer.
Das Multi-Pack von Mil-Tec wurde leistungsmäßig vom übrigen Testfeld deutlich auf der Strecke gelassen. Wenn man den günstigen Preis berücksichtigt, muss man natürlich Abstriche machen – dafür hat es sich ganz ordentlich geschlagen und ist für sehr preisorientierte Käufer interessant.
Insgesamt zeigt unser Test, was am Oberschenkel alles möglich ist. Erfreulich, dass viele Taschen ordentlich Leistung bieten und preislich im Rahmen bleiben. Mit etwas über 70 Euro ist der Testsieger von Maxpedition auch preislich sehr attraktiv – eine deutliche Ansage an die Konkurrenz.
Getesteste Produkte
5.11Tactical Tigh Rig
75Tactical EOD-Tasche E1
Blackhawk Omega Tigh Pouch
Cop Oberschenkeltasche
Hazard 4 Covert Escape Holster
Maxpedition Thermite
Mil-Tec Multi-Pack
Tasmanian Tiger Leg Base
Zentauron TTS Beinholster