Eine nasse Nacht - Schöne Aussicht

Eine nasse Nacht, die richtig gut war

Ich sei ein Verrückter, schrieb mir meine Schwester auf Facebook, als ich das Foto unseres Nachtlagers am Wupperufer postete. In der Nacht zum ersten Advent sollte es richtig ungemütlich werden. Zwar würden die Temperaturen knapp unter 10° C bleiben, aber es sollte richtig nass werden.

Eine nasse Nacht - Das Lager

Eine nasse Nacht – Das Lager

Für Sebastian und mich war das aber kein Grund, klein bei zu geben. Schließlich kann man sich selbst und seine Ausrüstung nur dann richtig bewerten, wenn man die Komfortzone verlässt und die Grenzen auslotet.

Und so machten wir uns bei diesigem Wetter mit dem Auto Richtung Radevormwald auf. Dort hatten wir bei unserer Biberwanderung einen schönen Spot direkt an der Wupper entdeckt. Am Ende wechselten wir jedoch die Seite der Wupper, da das andere Ufer einfach besser für ein Nachtlager wirkte.

Eine nasse Nacht - Schöne Aussicht

Eine nasse Nacht – Schöne Aussicht

DDHammock 3x3m-Tarp
Dort hatten wir dann schnell eine gute Stelle zwischen hohen Fichten etwa 20 Meter vom Wupperufer entfernt gefunden. Jetzt war Lagerbau angesagt. Bei mir sollte zum ersten Mal ein 3x3m-Tarp von DDHammock zum Einsatz kommen. Mein geliebtes Vaude WingTarp hatte ja beim Scout-Kurs im August das Zeitliche gesegnet. Dort hatte ich ich auch eine interessante Variante kennen gelernt, mit der man aus dem Tarp und zwei Trekking-Stöcken fast ein Zelt errichtet.

Eine nasse Nacht - DDHammock Tarp 01

Eine nasse Nacht – DDHammock Tarp 01

Natürlich hatte ich im Vorfeld diese Aufbauvariante mal ab und zu ausprobiert und so stand meine Konstruktion nach gut fünf Minuten. Iso-Matte und Schlafsack rein und es war noch Platz für eine zweite Person oder den eigenen Rucksack.

Osprey Aether 85
Übrigens hatte ich vor etwa einem halben Jahr meinen großen Rucksack in Rente geschickt. Das TT Raid Pack wurde einfach zu klein. Und so kam mit dem Osprey Aether 85 ein großes und ziviles Modell zum Einsatz. Inzwischen habe ich schon so manche Wanderung mit dem durchdachten Rucksack hinter mir und er gefällt mir mit seinen Detaillösungen und dem großen Packvolumen außerordentlich gut.

Zudem kommt mir hier das Tragesystem außerordentlich entgegen. Es ist sehr leicht und individuell verstellbar. Das augenfälligste Merkmal ist aber sicherlich, dass das Tragesystem den Rücken des Trägers gut vom Packsack des Rucksacks entfernt.

Eine nasse Nacht - Spiritus-Kocher

Eine nasse Nacht – Spiritus-Kocher

Spiritus-Kocher
Sebastian spannte sein Tarp so auf, das es zwischen seinem Biwaksack und meiner Tarpkonstruktion noch Platz gab, damit man sich gemeinsam zusammensetzen konnte. Lagerfeuer war heute nicht drin und so packten wir beide unsere Spiritus-Kocher aus.

Sebi einen Gebrauchten aus Armeebeständen und ich einen neuen von Esbit. Einen wirklichen Unterschied konnten wir beide nicht entdecken. Das System ist einfach und ideal für den Bug-Out-Fall. Einfach brennbare Flüssigkeit hinein und anzünden. Wenn kein Spiritus zur Hand, kann man auch hochprozentigen oder Ethanol verfeuern. Zudem kann an dem simplen System nichts kaputt gehen

Beide Spiritusbrenner setzten wir in die Bushcraft Essential Bushbox und Bushbox UL ein. In diesem Zusammenspiel funktionierte die normale Bushbox deutlich besser mit 1-Liter-Töpfen.

Eine nasse Nacht - Die Wupper

Eine nasse Nacht – Die Wupper

Helikon-Tex Swagman Roll
Es wurde schon richtig schnell dunkel. Mit der Dunkelheit kroch dann die Kälte aus dem feuchten Boden in den Körper. Schön, wenn man dann noch eine zusätzliche Wärmeschicht dabei hat. Die Helikon-Tex Swagman Roll ist leichte Decke, Sommerschlafsack und wärmender Poncho in Einem.

Lange habe ich auf dieses Produkt gewartet und endlich war es lieferbar. Der erste Einsatz nun hat mich begeistert. Die Roll als Poncho getragen, brachte noch mal einiges an Wärme dazu und so lief ich bis zur Schlafenszeit mit der Variante im Lager umher.

Im Schlafsack legte ich die Roll dann als zusätzliche Schicht aus und hatte es so die ganze Nacht über muckelig warm.

In der Nacht erreichte uns dann endlich der stärkere Dauerregen. Beide Tarpkonstruktionen hielten ordentlich den Regen ab. In meinem „Tarptent“ musste ich in der Nacht den Körper einmal umdrehen. Mit dem Kopf zum Eingang gelegen, ist es doch angenehmer als an der niedrigen hinteren Zeltwand. Da tropft das Kondenswasser gerne mal ins Gesicht. Außerdem hatte ich so einen sehr viel besseren Blick in die Nacht hinaus.

Der Morgen begann etwa um halb acht zu dämmern. Als ausreichend Licht vorhanden war, standen wir auf und kochten erstmal Wasser für den Kaffee. Beide hatten wir insgesamt gut geschlafen und waren ausgeruht. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns an den Lagerabbau.

Nach gut 20 Minuten war alles gepackt und es blieb kaum ein Anzeichen am Boden zurück, dass wir hier eine Nacht verbracht hatten. Der Rückweg wurden dann doch noch recht nass. In den zwanzig Minuten bis zum Auto kam ein extremer Schauer auf uns nieder. Die Ponchos hielten den größten Teil des Wassers jedoch ab.

Eine nasse Nacht - Lagerbau

Eine nasse Nacht – Lagerbau

Fazit
Toll, wenn ein Plan funktioniert. Diesmal gab es keinen Ausfall beim Equipment und so war es trotz des schlechten Wetters ein voller Erfolg.