Irgendeinen Kampfsport, eine Kampfkunst oder eine Selbstverteidigung zu lernen, ist besser als gar keine. Auch eine generelle sportliche Betätigung wird Dir in einer Verteidigungssituation durchaus Vorteile verschaffen. Und wenn Du am Ende nur schneller laufen kannst als Deine Angreifer.
Nachdem Du eine gefährliche Situation erkannt hast, musst Du handeln. Kämpfen oder weglaufen sind die zwei möglichen Strategien. Aufgeben und sich in sein Schicksal ergeben, mag zwar auch möglich sein, ist aber für mich keine Option. Da auch so schwerer körperlicher Schaden oder der Tod das Ergebnis sein kann.
Doch wie kannst Du dich nun auf eine Verteidigungssituation vorbereiten. Zuerst sollte Dir klar sein, dass es immer und zu jeder Zeit zu einem Angriff kommen kann. Wie Du deine Umgebung ständige im Auge behälst, habe ich ja schon erläutert.
Jetzt geht es darum die eigene körperliche Fitness zu erhöhen, um eine Selbstverteidigungssituation zu überleben. Jemand der komplett untrainiert ist, sollte mit einem normalen Kräftigungs- und Ausdauertraining anfangen. Regelmäßig eine halbe Stunde laufen ist schonein guter Startpunkt.
Auch mit dem eigenen Körpergewicht zu trainieren, ist mit wenig Aufwand auch daheim möglich. Klassische Übungen, wie Liegestütz, Hampelmann, Kniebeugen oder Situps können zu einem Workout verbunden werden. Wer es kurz und knackig mag, sollte sich einmal Hochintensiv-Intervall-Training und Tabata-Training ansehen.
Die sportliche Betätigung wird Deinen Körper kräftigen und ein neues Körpergefühl entstehen lassen. Dieses strahlt auch oft nach außen hin aus. Dadurch kannst Du schon alleine aus der Opferrolle hinaustreten und für einen möglichen Angreifer als hartes Ziel erkannt werden, das nicht so leicht zu überwältigen ist. Kommt es dennoch zur Konfrontation, kannst Du entweder körperlich etwas entgegen setzen oder fliehen.
Natürlich ist das Erlernen von Kampfsport oder Selbstverteidigung für solche Situationen wesentlich sinnvoller. Man lernt Verteidgungsmöglichkeiten des eigenen Körpers kennen und erkennt aus welchen Richtungen welche Angriffe möglich sind.
Hier kommt gerne die Diskussion auf, welcher Kampfsport nun der effektivere ist. Diese Frage ist natürlich nur schwer zu beantworten. Wer dogmatisch an die Sache herangeht, wird den eigenen Kampfpsort immer als den Besten ansehen.
Grundsätzlich hat jeder Kampfsport seine Berechtigung und wird den jeweiligen Schüler nach seinen Prinzipien auf eine Konfrontation vorbereiten. Jedoch solch eine zu bestehen und zu überleben, kann mitunter jahrelanges Training bedeuten.
Aktuell sind moderne und realistisch ausgerichtete Kampfstile total in. Innerhalb kurzer Zeit wird man durch schnelle Drills, einfache Techniken und Übungen unter Stress auf eine mögliche Angriffssituation vorbereitet.
Das israelische Krav Maga ist da das Paradebeispiel. Ein einfaches Kampfsystem, was den Lernenden sehr schnell in die Lage versetzt, sich seiner Haut zu wehren.
In diesem Zusammenhang möchte ich gerne von meinen eigenen Erfahrungen als Kampfsportler berichten. Vor gut 20 Jahren habe ich mit der sehr defensiv ausgerichteten Kampfkunst Aikido begonnen. Die recht schwierigen Bewegungsabläufe sind mir nicht immer leicht gefallen und es hat lange gedauert, bis mein Muskelgedächtnis diese unterbewusst und schnell ablaufen lassen konnte.
In dieser Zeit habe ich eine ganze Menge über Distanz, Hebel und Würfe gelernt und konnte dies auch immer wieder in unterschiedlichen Situationen anwenden. Dennoch ist Aikido nicht die optimale Wahl, um in einem harten Straßenkampf zu bestehen. Und so habe ich in den letzten Jahren immer wieder in Bereiche der realistischen Selbstverteidgung geschnuppert und effektivere Techniken in mein Repertoire übernommen.
Im letzten Jahr bin ich dann endlich beim Krav Maga gelandet. Dieses System hat mich in genau die richtige Richtung gepusht. Innerhalb kürzester Zeit wurden mir die Bewegungsabläufe förmlich eingetrichtert. Diese werden immer wieder unter Stress abgerufen und miteinander verknüpft. Die optimale Verteidigungsstellung wird in null komma nix unterbewusst eingenommen, sobald sich jemand aggressiv nähert.
Auch realistisches Training mit Handschuhe und Kopfschutz sollen den Schüler auf die Gewalt eines Angriffs vorbereiten und in diesem Stress schleifen sich Verteidigungsmuster sehr schnell ein.
Sicherlich gibt es noch weitere realistische Kampfstile, die ähnlich oder gleich effektiv sind, wie Krav Maga. Ich gebe hier nur meine eigenen Erfahrungen wieder.
Zum Schluss komme ich noch einmal auf meine Anfangsaussage zurück: Irgendein Kampfsport ist immer besser als gar keiner. Wir wollen doch in einer Verteidigungssituation bestehen. Ohne diese immer wieder zu üben, werden wir es nicht schaffen, uns zu wehren. Klar, man kann weglaufen oder sich so trainieren, dass man nicht als Opfer ausgewählt wird. Aber kämpfen lernen, kann man nur durch kämpfen.
Also wünsche ich Dir, dass Du tatsächlich ein hartes Ziele wirst. Don’t give up and always fight back!
Wie sehen Deine Kampfsporterfahrungen aus?