Bei strahlendem Sonnenschein geht es diesmal nach Wülfrath. An Steinbrüchen vorbei wandere ich auf breiten und schmalen Pfaden bis nach Velbert und wieder zurück.
Diese Tour hat mir echt Spaß gemacht. Sie ist abwechslungsreich, bietet viel schöne Ausblicke und nach dem holprigen Start über eine Fahrradtrasse und an einer Hauptstraße entlang, sehr naturnah. Zum Ende hin wurde sie sogar richtig anstrengend.
Ich starte oberhalb vom evangelischen Friedhof in der Velberter Straße in Wülfrath meine Tour und habe direkt Probleme mit der Trinkblase. Beim Befüllen landet ein Liter der zwei Liter Wasser auf dem Asphalt und nicht in der Blase. Toll, knapp ein Liter Wasser für gut zwanzig Kilometer Strecke und Temperaturen um die 25 Grad.
Von dort geht es die ersten Kilometer über den Panoramaradweg Niederbergbahn. Dieser zweigt nach gut anderthalb Kilometer auf die Flandersbacher Straße ab, der ich etwa einen weiteren Kilometer folge. Dann geht es recht ab in Straße Am Kliff und sofort wieder rechts in Siedlerstraße.
Diese kämpfe ich mich erstmal bergauf bis zu ihrem Ende. Hier geht der Weg auf eine Schotterpiste über und es geht im Wald um den aktiven Steinbruch der Firma Lhoist. Der Weg geht sanft bergauf und ist sehr einfach zu folgen. Es gibt immer wieder Ausblicke in Richtung Flandersbach.
Die andere Seite des Wegs ist schon das Gelände des Steinbruchs und ein Zaun weist mir im Grunde genommen den Weg. Ich treffe auf eine Rehmama mit ihrem Kitz, die panisch Reißaus nimmt und nähere mich an der Rützkauser Straße wieder der Zivilisation.
Ich folge ihr bis zur Einmündung auf die Mettmanner Straße. Hier geht es nach rechts und ich folge der Straße bis auf der linken Seite die Häuser einem Feld weichen. Hier muss ich links ab und gehe nun auf dem Rundwanderweg Eignerbach.
Vom Feld wechsle ich nun in den Wald. Dort wende ich mich erstmal nach rechts zum Aussichtspunkt am Naturschutzgebiet Eignerbach. Hier wurde 2002 das Sedimentationsbecken stillgelegt und seitdem rekultiviert und renaturiert. Es dient nun als Naturschutz- und Naherholungsgebiet.
Ich finde das klasse, dass nicht mehr benötigtes Steinbruchgelände wieder den Bürgerinnen und Bürgern zurückgegeben wird. Das soll ja eigentlich seit der Regionale 2006 auch mit den nicht mehr genutzten Steinbrüchen in Wuppertal auch passieren. Aber bisher ist nichts passiert!
Ich gehe nun den Weg zurück und umrunde den alten Schlammteich und erwandere weite Bereiche des Naturschutzgebiets Eignerbach. Dabei ist die Zivilisation immer in meiner Nähe. Nur ein paar Steinwürfe weit weg kann ich Wohngebiete erkennen und befinde mich doch richtig naturnah im Wald.
Ein Teil des Naturschutzgebietes ist als „Kleine Schweiz“ nur für Fußgänger und Wanderer freigegeben. Natürlich muss mich hier ein E-Bike-Fahrer überholen, dabei ist die Beschilderung eigentlich eindeutig. Liebend gerne hätte ich ihn vom Rad geholt, aber das hat der Abstieg über steile Serpentinen dann für mich erledigt. Am Ende war er so schlau und hat sein Rad geschoben.
Unten angekommen geht es direkt an einer gut besuchten Ausflugsgastronomie vorbei. Spielplatz, Ziegen- und Wildgehege laden hier die Besucher zum Verweilen ein. Das ist mir zu viel Trubel und ich schaue, dass ich schnell hier weg komme.
Am Wildgehege führt ein kleiner Pfad nach links den Berg hinab. Nach den ganzen breiten Wanderwegen muss hier richtig aufpassen. Das Wanderzeichen ist jetzt die Raute und ab hier wird der Wanderweg zum Trail.
Immer schmaler führt mich der Wanderweg durch den Wald. Eine Zeckenzucht folgt der nächsten und ich muss mich sogar durch ein Feld Bärenklau kämpfen.
Aber es kommt dicker! Ich muss mich wirklich auf allen Vieren einen Berg raufquälen. Über und unter umgefallenen Bäumen krabbeln. Das ist nach bisher fünfzehn Kilometern nochmal eine ordentliche Anstrengung und als ich endlich wieder Asphalt unter meinen Füßen spüre, bin ich total durchgeschwitzt.
Danach geht es an Feldern vorbei noch einmal kurz auf schmalen Pfaden durch den Wald. Doch als ich auf die nächsten Häuser treffe, ist da auch schon wieder die Fahrradtrasse.
Dieser folge ich jetzt bis zum Zeittunnel in Wülfrath. Eigentlich wollte ich noch bis zu meinem Ausgangspunkt zurück laufen, aber ein Blick in meine ÖPNV-App sagt mir, dass mein Bus (Linie 601) bald kommt. Wenn ich den verpasse, muss ich eine Stunde auf den nächsten warten.
Und da der Rest der Tour nur über Trassenasphalt gehen würde, habe ich ihn mir kurzer Hand geklemmt!
Fazit
Eine wirklich abwechslungsreiche Tour. Der Weg führt nur im Notfall an Häusern vorbei. Ansonsten ist man nur im Wald und die vielen umzäunten Naturschutzbereiche bieten eine enorme Naturvielfalt auch direkt links und rechts vom Weg. Schade nur, dass man nicht wirklich in die Steinbrüche hinein schauen konnte.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder der Tour von meinem neuen Hobby der Infrarotfotografie:
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