Fernglas oder Monokular? Das ist hier die Frage. Ganz ehrlich? Monokulare führen da doch in den letzten Jahren eher ein Schattendasein. Viel zu oft waren sie billig produziert und von unterirdischer Qualität. Um ein gutes Monokular zu erhalten musste man oft mehr als 200,- Euro auf den Tisch legen.
Inzwischen hat sich die Situation grundlegend geändert. Ferngläser und Monokulare im Einsteigerbereich sind deutlich wertiger geworden und auch die Linsenqualität hat einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Bezahlbar sind sie inzwischen auch und daher habe ich mir ein sehr preiswertes Vortex Solo 8×25 einmal näher angesehen.
Bevor man sich solch ein optisches Gerät zulegt, sollte man sich natürlich überlegen, wofür man es nutzen will. Monokulare eignen sich in der Regel eher für das kleine Gepäck. Packmaß und Gewicht sind deutlich reduzierter gegenüber Ferngläsern. Dafür schauen dort zwei Augen durch die Linsen. Was sehr viel angenehmer ist und auch ein langes Beobachten ist so ermüdungsfreier.
Ein Jäger, Soldat, Bootskapitän oder Vogelbeobachter wird sich wohl eher für ein Fernglas entscheiden. Jemand der nur kurz einen Blick auf einen weit entfernten Punkt erhaschen will, kommt eher mit einem Monokular aus.
Ist diese Frage geklärt, muss man sich fragen, welche optischen Leistungen das Gerät mitbringen soll. Eine große Vergrößerung bringt Objekte visuell näher ran. Dennoch ist die Verwacklungsgefahr deutlich größer. Die erste Zahl hier im Produktnamen gibt die Vergrößerung an: 8 = achtfache Vergrößerung.
Die nächste Zahl gibt den Objektivdurchmesser in Millimetern an. Je größer diese Zahl, umso mehr Licht fällt durch die Linsen. Je mehr Licht, umso heller ist das Bild und man kann in schwierigen Lichtsituationen mehr Details wahrnehmen. Mit 25 mm kann man von dem Monokular keine Lichtwunder erwarten.
Ich hatte das Vortex für das Bogenschießen und gelegentliche, kurzzeitige Naturbeobachtungen ausgewählt. Und hier funktionierte es sehr gut.
Gerade in den schwierigen Lichtsituationen auf einem 3D-Parcours bildete es die Killzone im Ziel erfreulich gut ab. Ein Bogenkamerad besitzt ein Vortex 10×36 Monokular, welches ich im direkten Vergleich nutzen konnte. Klar das Bild war heller. Aber wir reden hier wirklich nur von Nuancen. Einzig der Gürtelclip des größeren Bruders macht ihn im Gebrauch handlicher.
Das ist auch wirklich der einizige Punkt, den ich beim Vortex 8×25 vermisse. Das billige Halsband aus dem Lieferumfang kann mir gar nicht gefallen. Auch die Neoprentasche besitzt keine Gürtelschlaufe, was sehr schade ist. Dennoch kann man mit ein wenig Improvisation mit Paracord und einem Karabiner auch das kleine Monokular am Gürtel oder dem Bogenequipment gut befestigen.
Im Gebrauch fluppt es mit dem Monokular dann ziemlich gut. Die Einhandbedienung des Fokusring geht recht flüssig von der Hand. Dabei besitzt der Ring genau den richtigen Widerstand, um nicht versehentlich verstellt zu werden. Die leichten Zacken auf dem Ring geben den Fingern bei der Bedienung den richtigen Grip.