Wer mehr Sport treiben will, für den haben wir genau den richtigen Lesestoff. Survivalprofi Bear Grylls hat zu seinem nächsten Streich ausgeholt: Fit mit Bear Grylls.
In seinem Survival-Ratgeber „Draußen (über-)leben“ hatte er ihn ja schon angekündigt und jetzt ist sein Fitness-Buch endlich erschienen. In „Fit mit Bear Grylls“ hat er sich mit seiner Trainerin Natalie Summers zusammengetan und zeigt dem interessierten Leser, wie er daheim oder im Gym trainiert.
Dabei setzt er auf möglichst wenig Hilfsmittel. Körpergewichtsübungen, Krafttraining mit der Kugelhantel und Stretching sind sein Erfolgsrezept. Zudem zeigt er auf, dass ein kurzes, aber dafür knackiges Workout schon ausreicht, um die eigene Fitness zu steigern.
Er folgt dabei den aktuellen Trends aus den Bereichen des Crossfit und dem Hochintensiv-Intervalltraining (HIIT). Im Amrap (As many repetitions as possible) muss man verschiedene Übungen immer nacheinander in einem bestimmten Zeitintervall ausführen. Bei den HIIT macht man acht Übungen in vier Minuten. Immer 20 Sekunden Belastung und 10 Sekunden Pause. Wichtig ist es aber bei beiden Formen, dass man immer mit der maximalen Kraft arbeitet, um den richtigen Trainingseffekt zu erreichen.
Die thoeretischen Grundlagen werden relativ knapp gehalten und nach 25 Seiten geht es mit der Erläuterung der einzelnen Übungen los. Pro Seite wird dann eine Übung mit mehreren Fotos und einem kurzen Text erklärt. Auch die Körperregion, die dabei gefordert wird, wird angegeben und auf einige Varianten wird verwiesen, um die Übungen anstrengender zu machen.
Den Start bildet die Kugelhantel, dann kommen die Körpergewichtsübungen und dann das Primal-Power-Stretching. Grundsätzlich werden die Übungen gut erklärt. Bei einigen Übungen sind die Bewegungsabläufe aber nicht optimal erläutert und andere Quellen müssen hinzu gezogen werden. Das ist für den Anfänger schon grenzwertig.
Danach geht es zu den eigentlichen Workouts. Diese sind wieder in die drei Hauptgruppen unterteilt. Zudem kommt zu jeder Gruppe ein unterschiedliches Auf- und Abwärmprogramm. Im Anschluss gibt es harte Trainingsabläufe speziell für Bear Grylls – er nennt sie Hero Workouts.
Zum Schluss geht er noch auf die Variation des Trainings ein und erläutert kurz die Ernährung und Erholung.
Insgesamt bekommt der Leser eine ordentliche Sammlung an Übungen, die er mit ein wenig Fantasie und Sachverstand immer wieder neu variieren kann. Was bei den Körpergewichtsübungen auffält, sind die vielen Klimmzugübungen. Die stehen dem Anspruch mit wenig Aufwand daheim ein gutes Training zu betreiben ein wenig entgegen, hat doch nicht jeder die Möglichkeit, mal eben eine Klimzugstange zu installieren.
Da geht es mit den Kugelhanteln wesentlich einfacher, die in unterschiedlichen Gewichten für gut 20,- Euro hier erhältlich sind. Zwei sollten es für einige wenige Übungen sein. Eine reicht anfangs aber auch.
Von der Aufmachung hat das Buch sehr gut gefallen. Einzig die vielen Rechtschreibfehler sollten in einer kommenden Ausgabe ausgemerzt werden. Gerade zum Ende hin häufen diese sich schon erheblich. Die Motivationszitate von Grylls kommen gut rüber und stacheln den Leser an, ordentlich im Training loszulegen.
Hier muss aber auch angemerkt werden, dass es bei dieser Art von Training wichtig ist, in jedem Workout an die eigene Grenzen zu gehen. Um den Bewegungsablauf zu üben, sollte man langsam beginnnen. Aber wenn ein Workout soweit im Körpergedächtnis abgespeichert ist, muss man, um Erfolge zu erzielen, bei jeder Übung ALLES geben. Dabei ist es unerheblich, ob man nur einen Satz HIIT in vier Minuten durchzieht oder mehrere hintereinander reiht.
Wer auf diese Art von Training steht, bekommt mit diesem Buch nicht nur eine gute Anleitung, sondern auch genug Übungen, um das eigene Training immer wieder zu variieren. So hat man, bis auf gelegentliche Ausgabe für neue Gewichte, mit diesem Buch genug Stoff, um dauerhaft daheim zu trainieren.
Nur den inneren Schweinehund, den muss man selbst immer wieder überwinden!