Gray Man hört sich fast an wie ein Filmtitel. Wer kennt sie nicht die Männer in schwarz, die Aliens jagen. Doch sowas ist hier nicht gemeint.
In Amerika ist die Theorie rund um den Gray Man sehr verbreitet. Ein grauer Mann soll wie eine graue Maus sein und nicht auffallen. Gerade in akuten Krisen-, Not- oder Kriegssituationen soll dieser in der Menge oder der Masse der anderen untertauchen können.
Nicht auffallen heißt hier die Devise. Alles was Aufmerksamkeit auf einen selbst richten könnte, sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Keine grellen Farben, aber auch keine Tarnfleck.
Und trotzdem soll das nötige Equipment dabei sein und die Kleidung möglichst funktionial. Irgendwie klingt das, wie ein Widerspruch in sich.
Sehen wir uns das Thema mal ein wenig genauer an.
In der Großstadt im Bus, in der U- oder S-Bahn wird man mit einem Anzug und einem Koffer bei all den Pendlern wohl nicht sonderlich auffallen. Auch mit Jeans, Sweatshirt, einer Jacke und einem Rucksack oder Messenger Bag kann man durchweg als Student oder Arbeiter durchgehen.
Eine Gruppe Punks oder Skinheads mit ihren üblichen „Uniformen“ würde da eher auffallen. Aber auch beispielsweise jemand der eine Soldatenuniform trägt oder ein Sicherheitsmitarbeiter mit Dienstkleidung und Equipment am Gürtel.
Klar, das diese Beispiele schon recht offensichtlich sind. Aber ich denke, der Grundgedanke wird klar.
Will man sich vorbereiten, muss die Ausrüstung stimmen. Alles soll dort untergebracht werden, wo man es schnell griffbereit haben kann. Aber gerade im Alltag will man nicht zu martialisch wirken. Das zieht doch nur Aufmerksamkeit auf einen.
Muss ein Messer mit Taschenlampe so offensichtlich am Gürtel hängen, das es jeder sofort sieht? Oder muss mann eine Hüfttasche tragen, die von der Form direkt Schusswaffe schreit? Oder einen taktischen Rucksack, an dem man unzählige Taschen ans Molle-System geschlauft hat?
Reicht nicht auch eine unscheinbare Tasche, in der alles Equipment untergebracht ist? Dort kann auch alles für einen Go- oder Get-Home-Bag untergebracht werden. Und das Schöne ist, dass man nicht unbedingt auffällt.
Man muss also nicht wie ein Berserker im Bus auftreten und kann trotzdem alles Wichtige dabei haben. Denn der Gray Man taucht unter und ist schon weg, bevor einem die Kacke um die Ohren fliegt.