In der Regel sind Bushcraft-Messer robuste Gesellen mit einer Klingenlänge von über zehn Zentimetern und einer Metallstärke in Richtung Brechstange. Der schwedische Hersteller Morakniv geht da einen anderen Weg und hat mit dem Eldris einen wirklich kleinen Vertreter auf den Markt gebracht.
Und ich muss sagen, ich find es richtig geil. Es wiegt nix, passt in jede Tasche und ist unheimlich vielseitig. Ich habe es auf Wanderungen daher immer dabei. Entweder am Mann oder im Rucksack. Es macht das, was es soll. Draußen ist es dafür da, Holz zu schneiden und zu schnitzen. Und das sind fast die meisten Aufgaben dort.
Natürlich wird jetzt wieder einer kommen und sagen, man kann mit 5,7 Zentimeter Klingenlänge nicht Batonen. Und? Wenn Du Holz spalten willst, nimm eine Axt, ein Beil oder ein Tomahawk! BTW: wer ist eigentlich darauf gekommen, die Brauchbarkeit eines Messers im Outdooreinsatz daran zu messen, ob man damit Holz spalten kann?
Das kann das Mora Eldris natürlich nicht. Und das ist gut so. Denn ich nehme es nur für die Schneidaufgaben, die es leisten kann! Und die meistert es unglaublich gut. Vor allem, wenn ich mir den Arbeitsalltag draußen einmal ansehe, so gehört Holzfällen eigentlich kaum dazu.
So nutze ich das Messer um Äste aufzufächern, um Anzündholz herzustellen. Für kleinere Schnitzaufgaben, wie das Anspitzen eines Stockes oder Schnur auf die richtige Länge zu kappen. Dabei liegt der erstaunlich lange Griff (im Verhältnis zur Klingenlänge) sehr gut in der Hand. Dieser ist an den Rändern gummiert und so rutschen schweißnasse Hände nicht ab.
Insgesamt kann so die Klinge sehr sicher geführt werden und auch filligrane Aufgaben kann mit dieser lösen. Die Klinge besitzt den traditonellen Scandi-Grind. Zur Spitze hin wurde dieser nach gut zwei Millimetern etwas abgeflacht, um noch feinere Schnitzarbeiten durchzuführen.
Der 12C27-Stahl lässt sich dabei sehr gut nachschleifen. Dabei ist auch der Anschliff von Vorteil. Bin ich draußen, habe ich meist nur einfache Schleifmöglichkeiten. Durch den Scandi-Grind kann ich den optimalen Schleifwinkel immer leicht einhalten.
Der Klingenrücken besitzt einen groben 90° Winkel und so kann man mit diesem ordentlich Funken am Feuerstahl schlagen. Es gibt ein optionales Zubehörset mit Feuerstahl, Druckknopfsicherung für die Scheide und Paracord, um sich das Messer um den Hals zu hängen. Insgesamt macht es zwar Sinn, ist aber doch ein wenig zu teuer für die paar Teile und kann eigentlich, bis auf die Druckknopfsicherung, selbst gemacht werden.
Diese ist nämlich eigentlich gar nicht nötig, sitzt das Eldris doch bombenfest in der Polymer-Scheide. Mit einem deutlich Klick rastet es ein und selbst, wenn man es mit dem Griff nach unten um den Hals hängen hat, sitzt es sicher in der Scheide.
Und da sind wir dann auch schon bei dem eigentlich einzigen Kritikpunkt meinerseits! Die Trageweise als Neckknife um dem Hals ist nicht so berauschend, da das kleine Eldris doch recht ordentlich aufträgt. Klar zählt das verdeckte Tragen eines Messers nicht wirklich zu dem Aufgaben eines Outdoormessers, aber wenn es sich als deutlicher Buckel unter dem T-Shirt abzeichnet, gefällt mir das nicht.
Alternativ kann man es ja auch über der Oberbkleidung tragen. Aber es ist dann für jedermann offensichtlich, dass man ein Messer um den Hals trägt. wird wohl niemand große Angst bekommen. Aufgrund der kleinen Größe des Mora Eldris wird wohl niemand große Angst bekommen.
Ich bin auf jeden Fall begeistert von dem kleinen Messer. Seit etwas mehr als einem Jahr begleitet es mich jetzt schon auf meinen kleinen und großen Outdoorabenteuern und da hat es eine wirklich gute Figur gemacht. Daher möchte ich es nicht mehr missen und ich ich habe es deutlich öfter dabei, als all die großen Outdoormesser, die ich auch besitze.
Fazit
Draußen ist klein ganz groß. Top!!!
Daten und Fakten Klingenstahl: 12C27 Klingenlänge: 56 mm Klingenstärke: 2 mm Gesamtlänge: 146 mm Grifflänge: 90 mm Gewicht: 77g Preis: EUR 33,99 Bezugsquelle: Herbertz Messerclub und Knyfe