Erst kamen ganz viele Navy-Seals um die Ecke und jetzt sind die CIA-Agenten dran. Schon die Seal-Tricks zum Überleben konnten nicht auf ganzer Linie überzeugen und nun bringt ein ehemaliger CIA-Agent seine Agententricks in einem Buch an den Mann.
Um es vorweg zu nehmen: Auch er geht ganz schön baden. Dabei sind seine Tricks gar nicht mal schlecht, obwohl man so manches schon in anderen Büchern gelesen hat. Aber es fehlen ihm einfach aussagekräftige Bilder zu dem, was er beschreibt.
Ob es das Öffnen eines Schlosses mit einem Picking-Set ist oder einer Handschelle mit einer Haarnadel. Hier fehlen einfach Fotos. Schon nach zwei bis drei Sätzen hat man komplett den Überblick verloren, was man nun denn machen soll, um einen Schließmechanismus zu öffnen.
Oder im Rahmen der Selbstverteidigung kann man Kampftechniken nicht einfach nur erzählen. Um Techniken zu lernen, muss man sie sehen oder wenigsten nachverfolgen können, um sie zu wiederholen. Aber Fehlanzeige! In diesem wichtigen Aspekt patzt dieses Buch einfach. Und ist überhaupt nicht empfehlenswert.
Auch werden viel zu viele Fallbeispiele gebracht. Zu jedem Theme gibt es mitunter mehrere Geschichten nach dem Motto: X hat Y gemacht, damit Z nicht passiert oder X hat Y nicht gemacht und es ist Z passiert. Und das seitenweise, nur um die Meinung oder Sicht des Autors zu untermauern oder um Seiten zu füllen.
Der ständige Hinweis auf die Lehrgänge des Autors, die er in Amerika erfolgreich anbietet, nerven ab einem gewissen Punkt einfach. In jedem Kapitel ständig die Werbetrommel zu rühren, wirkt oft so deplatziert und nervig, dass keine Lesefreude aufkommt.
Klar will der Autor auch auf seine Lehrgänge aufmerksam machen und durch das Buch neue Kunden gewinnen, aber ein Hinweis im Vorwort hätte gereicht. Seitenweise Abhandlungen, wie gut sich gerade die Teilnehmer seiner Lehrgänge geschlagen haben, sind einfach deplatziert.
Und doch gibt es den ein oder anderen Tipp, der wirklich interessant ist. Vom EDC, über den Get-Home-Bag und dem Bug-Out-Bag findet sich sehr viel guter Lesestoff zum Thema Ausrüstung. Tactical Pens als unscheinbare Selbstverteidigungsmittel sind auch super. Und auch die verschiedenen Aufmerksamkeitszonen sind stimmig.
Dennoch kann ich das Buch Agententricks nicht empfehlen. Zu viele Tipps habe ich bei den Überlebensbücher der Navy-Seals schon gelesen. Mitunter durchaus besser erklärt oder eben halt mit einer besseren Darstellung durch Zeichnungen oder Fotos. Was hier im Buch gebracht wird, ist einfach zu wenig.