Das MacBook Air oder Pro hat ein defektes Display und Du willst es nicht ersetzen? Wenn Du auf die mobile Option verzichten kannst, mach doch einfach einen Mac mini daraus.
Ganz ehrlich! Apple hat mich, mit der Behandlung meines Display-Schadens, ordentlich geärgert. 620,- Euro für einen Displaytausch, wobei das MacBook Air erst gut ein halbes Jahr alt ist und der Neukauf inzwischen schon unter 1.000,- Euro kosten würde. Und alles wegen einem kleinen Stücks Dreck zwischen Display und Tastatur.
Wenn man sich ältere Modelle des MacBook Air oder Pro ansieht, erkennt man schnell, dass der gummierte Abstandhalter zwischen Display und Tastatur deutlich dicker war und es zugeklappt mehr Platz zwischen beiden gab. Alles wurde immer weiter verkleinert, um dem Design von Apple zu genügen. Dass dadurch aus einem sehr gut brauchbaren mobilen Rechner ein fragiles Designerstück wurde, scheint Apple egal zu sein.
Anfangs nutzte ich das defekte MacBook Air einfach weiter. Nur, dass die defekten Streifen im Display nach und nach immer mehr wurden und ich jedes Mal, wenn ich mich auf diese konzentrierte, wieder sauer wurde.
Ich war drauf und dran die 620,- Euro für die Reparatur beim Service einfach auf den Tisch zu legen und das Display wechseln zu lassen. Aber am Ende konnte ich nicht über meinen Schatten springen und das ist auch gut so!
Einmal an diesem Punkt angelangt, habe ich mir die Optionen durch den Kopf gehen lassen. Eigentlich bin ich kein großer Bastler in Sachen Mac, PC und Rechner. Am Liebsten habe ich es, wenn alles ganz einfach funktioniert und ich mir keine großen Gedanken machen muss, dass meine technischen Systeme funktionieren. Ein typischer Anwender halt! Wenn was nicht funktioniert, muss der Techniker gerufen werden.
Daher hatte ich mich auch nie wirklich damit befasst, ein Macbook daheim an einen Bildschirm anzuschließen. Aber schlussendlich war der Frust mit dem defekten Display doch so groß, dass ich es einfach mal ausprobierte. Und es war dann doch recht einfach.
Da das MacBook Air eh nur zwei USB-C-Anschlüsse besitzt, hatte ich mir schon direkt nach dessen Kauf einen Hub besorgt, um andere Peripherie dort anzuschließen. So habe ich das MacBook versuchsweise an einen alten Flachbildschirm-TV angeschlossen. Das Bild war etwas schlechter, aber vom Prinzip funktionierte es ganz gut.
Inzwischen habe ich mir doch noch einen richtigen Bildschirm von LG zugelegt, damit man besser an dem MacBook Air Mini arbeiten kann. Es kam noch eine externe Bluetooth-Tastatur und eine Bluetooth-Maus von Logitech hinzu. Fertig war der kleine Schreibtisch-Rechner.
Somit habe ich insgesamt etwa die Hälfte der eigentlichen Reparaturkosten investiert, um das System MacBook Air Mini weiter nutzen zu können. Klar musste ich dafür aus einem MacBook einen Mac Mini machen, den ich nun nicht mehr mobil nutzen kann.
Für die mobile Nutzung bietet sich mein iPad Mini 5 mit einer Bluetooth-Tastatur sehr gut an. Und das Beste dabei ist, dass diese Kombi noch deutlich leichter, handlicher, mobiler und günstiger ist als ein MacBook Air. Zudem kann ich so unterwegs all das machen, wofür ich bisher immer ein MacBook Air nutzte.
Auch wenn mich Apple mit seinem Garantie-Verhalten geärgert hat, bin ich weiterhin von der Einfachheit des Ökosystems rund um MacOS,iOS und iPadOS überzeugt. Wenn ich das gleiche mit Windows oder Android haben möchte, muss ich ganz schön werkeln, was mir aber, wie schon gesagt, nicht liegt.
Insgesamt bin ich inzwischen mit meiner MacBook Air Mini Variante recht zufrieden. Auch habe ich für mich, den eigentlichen Mac Mini als geeigneten Home-Rechner entdeckt. Einfach Monitor, Tastatur und Maus anschließen und los geht es.
Es ist halt nur ärgerlich, dass das MacBook Air mit der gleichen SSD-Speichergröße halt deutlich teurer ist. Aber dafür braucht man für dieses halt keine Perepheriegeräte.
Dafür ist der Mac Mini auch der günstigste Einstieg in die Apple-Welt und mit dem M1-Chipsatz sehr leistungsfähig. Sollte mein MacBook Air Mini mal irgendwann den Geist aufgeben, wird sicherlich der kleine, unscheinbare Kasten des Mac Mini bei mir einziehen.
Bis dahin werden aber noch ein paar Jahre vergehen und ich werde mein MacBook Air Mini noch weiter ausbauen. Als mobile Lösung kristallieren sich bei mir eher die iPads heraus. Aktuell werkelt ein iPad Mini 5 bei mir. Den Formfaktor empfinde ich als sehr stimmig für mich. Alternativ könnte ich mir aber auch das Mini 6, das iPad 9 oder ein iPad Air vorstellen. Letzteres bekommt hoffentlich nächstes Jahr von Apple ein Update.
Fazit
Der Umbau von MacBook Air zu Mac mini funktioniert problemlos und ist deutlich preiswerter als das Auswechseln des Bildschirms. Das MacBook Air Mini macht mir so sehr viel Spaß und meine Produktivität nicht geschmälert.