Notfallgepäck

Es klopft an der Tür. Man öffnet und vor einem steht ein Polizist oder Feuerwehrmann, der einem sagt, in der Nachbarschaft gebe es ein Gasleck, es brenne oder es bestehe unmittelbare Gefahr für die Anwohner. Diese sollen jetzt evakuiert werden. Gut, wenn man ein Notfallgepäck vorbereitet hat, es einfach nur nehmen muss und man seine Wohnung schon verlassen kann.

Notfallgepäck
Notfallgepäck

Katastrophen, Krisen oder einfach nur allgemeine Notfälle können dafür sorgen, dass man sein Heim für einige Tage verlassen muss. Wenn man dann noch, wenn die Zeit drängt, alle seine sieben Sachen zusammensuchen muss, geht wertvolle Zeit verloren oder man hat nicht mehr die Zeit etwas zu packen und muss nur mit dem, was man am Leib trägt mehrere Tage in einer Notunterkunft verbringen. In letzterem Fall ist man extrem im Hintertreffen. Man hat nicht für den Notfall vorgesorgt und hat fast nichts dabei. Man ist auf die Hilfe anderer angewiesen.

Diesen denkbar schlechten Fall möchte man ja eigentlich nicht erleben. Dafür lohnt es sich, einen Rucksack zu packen, um ein paar Tage außerhalb der Wohnung in einem Notquartier leben zu können. Das schließt sowohl Kleidung zum Wechseln, wie auch Trinkwasser, Essen und Möglichkeiten dieses zuzubereiten mit ein.

Im Ratgeber des BBK gibt es eine Checkliste, was alles in solch ein Notgepäck gehört. Wir haben uns an diese Checkliste gehalten und den Rucksack mit unserem Fachwissen ein wenig erweitert. So ist es durchaus möglich mit dem Equipment auch mal eine nicht zu kalte Nacht im Freien zu verbringen.

Rucksack

Raus aus dem Haus
Raus aus dem Haus

Eine gute Grundlage bietet das Helikon-Tex Elevation-Pack (Preis EUR 94,99). Der Rucksack punktet mit vielen Taschen und Detaillösungen, um das eigene Equipment organisiert unterzubringen. Dafür stehen satte 40 Liter Stauraum zur Verfügung.  Das Tragesystem bietet einen gut belüfteten Rücken mit gepolsterten Schulterriemen und einem Hüftgurt mit Seitentaschen. Ein Pluspunkt ist der zivile Look und die unauffällige Farbgebung.  Eines sollte man jedoch sofort verändern: Die im Bodenfach befindliche Regenhülle sollte man mit einem Poncho austauschen. Hier bietet sich der Helikon-Tex Poncho (Preis EUR 42,99) in unterschiedlichen Farben an. Dieser fungiert als Regenschutz für Mensch und Rucksack und kann schnell zu einer Notfallunterkunft oder einem Biwaksack umfunktioniert werden.  

Das Schlafsystem

Schlafsystem
Schlafsystem

Wenn es ums Schlafen geht, sollte das System so variabel, wie möglich sein und unterschiedliche Temperaturbereiche, Witterungen und Notfallunterkünfte abdecken. Ein leichter Sommerschlafsack wie der Gruezi-Bag DownWool Extreme Light (Preis EUR 259,99) ist zwar vom Temperaturbereich recht begrenzt einsetzbar, aber als Basis macht er durchaus Sinn, ist er doch sehr klein packbar. In vielen Notfällen wird man schließlich nicht evakuiert , um im Freien übernachten zu müssen. Viel eher wird man in einem Bus, einem Zeltlager oder einer Turnhalle untergebracht. Dort ist dann auch eine Luftmatraze als weiche Schlafuntelage sinnvoll, wie die Forelaz MT500 Air L (Preis EUR 49,99). Sie besitzt zwar kaum Isolationswirkung, aber auch sie spielt ihre Vorteile mit einem kleinen Packmaß aus. Der Biwaksack Snugpak Bivvi (Preis EUR 94,95) ist tatsächlich nur für den Notfall dabei. Muss man tatsächlich draußen nächtigen, befüllt man diesen mit Laub und kann so eine wichtige Isolierschicht zwischen Boden und Schlafsack aufbauen.

Wasser und Verpflegung

Küche unterwegs
Küche unterwegs

Wie gut, dass der Rucksack ein außen liegendes Fach für ein Trinksystem besitzt. So kann man auch kurz vor der Evakuierung noch gut drei Liter Wasser hinzu packen. Aber da Menschen diese Menge etwa pro Tag benötigen, muss natürlich regelmäßig Neues besorgt werden. In einer Notunterkunft kann es sein, dass nicht immer genug sauberes Wasser da ist. Dieses muss aufbereitet werden. Dies klappt mit einem Filtersystem, der chemischen Behandlung oder dem Abkochen von Wasser. Als Filter kommt im Notgepäck der Katadyn BeFree (Preis EUR 70,00) zum Einsatz. Dieser filtert eine maximale Menge von 1.000 Liter Wasser, bevor das Filterelement ausgetauscht werden muss. Das saubere Wasser wird in der Nalgene Edelstahlflasche (Preis EUR 66,03) aufgefangen. Diese steckt platzsparend in einem Tatonka HANDLE MUG 850 (Preis EUR 22,00). Edelstahl hat bei beiden Produkten den Vorteil, dass sie beide als Kochgeschirr dienen können. In Ihnen können  Wasser abgekocht oder Speisen zubereitet werden. Zum Erhitzen kommt ein Spirituskocher von Fox Outdoor (Preis EUR 11,90) zum Einsatz. Spiritus ist relativ einfach im Supermarkt erhältlich und  leicht zu händeln. Dennoch sollte man in der ersten Akutphase der Evakuierung auf das Kochen verzichten, sondern einen Vorrat von sofort verzehrbarer Nahrung im Rucksack habe. Die Convar-7-Riegel (Preis EUR 29,00) sind nach dem Auspacken direkt essbar und extrem nahrhaft. Ein Paket hält die Energiemenge einer normalen Mahlzeit bereit. Zudem punktet er mit einer Haltbarkeit von 15 Jahren. 

Orientierung

Wo geht's lang?
Wo geht’s lang?

Egal, ob bei der Evakuierung oder in der Notunterkunft, Orientierung ist wichtig. Im Dunkeln hilft eine gute Lampe. Besser ist es, wann man beide Hände dabei frei hat. Die Nextorch myStar R Stirnlampe (Preis EUR 64,95) kann mit einem 3.000 mAh-Akku oder drei AAA-Batterien betrieben werden. Sie bietet bis zu 760 Lumen Licht, das bis zu 220 Meter weit leuchtet. Zudem ist die LED ist fokussierbar. Auch räumlich sollte man sich orientieren können. Dabei hilft eine Karte der näheren Umgebung und der Herbertz-Plattenkompass (Preis EUR 12,95). Ein Bleistift und ein Rite-in-the-Rain-Notizbuch (Preis EUR 10,98) sind unerläßliche Hilfsmittel, um wichtige Routenverläufe zu notieren.

Kommunikation

Kannst Du mich hören?
Kannst Du mich hören?

Um im Notfall die wichtigsten Nachrichten zu erhalten, sollte immer ein Radio greifbar sein. Super, wenn es, wie das PEARL SOL-1510 Kurbelradio (Preis EUR 18,99), stromunabhängig durch Dynamo und Solarzelle ist. Dabei vereint es noch eine Taschenlampe und kann dem Smartphone zusätzlichen Saft geben. Das Smartphone ist heutzutage eines der wichtigsten Kommunikationsmittel. Auch wenn das Funknetz eine sehr anfällige Infrastruktur bietet, die auch ausfallen kann, sollte das Smartphone nicht fehlen. Aber ein Smartphone ist aktuell ja fast ein Alleskönner und kann so manche Aufgabe übernehmen. Einerseits kann es als Fotokamera fungieren, um wichtige Dokumente und Informationen abzuspeichern. Auch kann man wichtige persönliche Dokumente, Ausweise und Papiere vorab in den Speicher des Smartphones laden, um diese als Kopie jederzeit griffbereit zu haben. Zusätzlich kann es als GPS-Gerät dienen. Hierzu sollte man sich im Vorfeld wichtige Karten zur Offline-Nutzung herunterladen.  Auch gibt es viele Apps die unterwegs hilfreich sein können, ohne dass sie eine Internetverbindung benötigen.

Ist man mit der Familie oder in einer Gruppe unterwegs, lohnt es sich in preiswerte PMR-Funkgeräte zu investieren. So kann man auch ohne Telefon im Nahbereich miteinander kommunizieren. Auch lassen sich diese Funkgeräte oft in eine vorhandene, zivile Funkflotte leicht integrieren.

Energieversorgung

Sonnenstrom
Sonnenstrom

Smartphone, Funk, GPS und Stirnlampe brauchen elektrischen Strom als Energie, um genutzt werden zu können. Gerade erstere sind sehr energiehungrig und benötigen fast täglich eine Aufladung. Diese ist aber nicht immer und überall möglich. Daher bietet es sich an, eine geladene Powerbank einzupacken. Je mehr Kapazität diese besitzt, umso besser. Mit einer Anker-Powerbank (Preis EUR 69,99) mit 20.000 mAh kann ein modernes Smartphone mehrmals aufgeladen werden. Man sollte auch die nötigen Ladekabel für die entsprechenden Endgeräte einpacken, um diese unterwegs aufladen zu können. Aber auch die größte Powerbank geht mal zur Neige. Mit einer kleinen Solarzelle, wie dem SunnyBag Sunbooster (Preis EUR 79,90), kann man unterwegs die Energie der Sonne anzapfen. Das klappbare Solarmodul erzeugt etwa 21 Watt Strom und lädt die Powerbank via USB-Kabel. Es ist spritzwassergeschützt und kann auch unterwegs am Rucksack befestigt werden.

Werkzeuge und Hilfsmittel

Tools, Tools, Tools.
Tools, Tools, Tools.

Außerhalb der Wohnung sollte man immer einen kleinen Werkzeugkasten dabei haben. Da geht es eigentlich an einem Multi-Tool oder einem Schweizer Taschenmesser nicht vorbei. In unserem Notfallgepäck nutzen wir das Victorinox Deluxe Tinker (Preis EUR 53,00). Es besitzt sehr zweckdienliche Funktionen, wie Kreuz- und Schlitzschraubendreher, Zange, Schere, Ahle und zwei scharfe Klingen. Um Dosen oder Flaschen zu öffnen, sind auch hier die nötige Werkzeuge integriert. Neben einem Taschenmesser sollte auch ein robusteres, feststehendes Messer mit. Das Real Steel Bushcraft Plus Convex (Preis EUR 98,98) ist ein waschechtes Outdoormesser, das mit einer arbeitsfreudigen, konvexen Klinge glänzt und durch die multifunktionale Scheide auf verschiedene Arten transportiert werden kann. Für kleinere Reparaturen sollten einige Meter Gewebeklebeband nicht fehlen und ein wenig Fallschirmspringerschnur (Paracord) kann man auch immer gebrauchen. Ein Erste-Hilfe- und eine Survival-Pack sollten schlußßendlich die Ausrüstung des Notfallgepäck abrunden. 

Was sonst noch?

Kleidung zum Wechseln sollte nicht vergessen werden. Sie sollte rebust und eifach zu reinigen sein. Zudem sollte sie an die entsprechende Jahreszeit angepasst sein. Bei 30 Grad Sommertemperatur macht der dicke Wollpullover nur wenig Sinn. Auch sollte man im Winter nicht nur T-Shirts eingepackt haben. Grundsätzlich sollte Kleidung nicht nass werden. Wasserdichte Packsäcke oder Plastiktüten halten sie trocken und sind auch für andere Dinge gut zu gebrauchen. Auch an die eigene Körperhygiene sollte man denken. Zahnbürste, Handtuch, Seife und Toilettenpapier sollten hier nicht fehlen. 

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