Real Steel macht eine Menge Messer zu einem enorm günstigen Preis. Das Neckknife Receptor ist da keine Ausnahme: knapp 50,- sind für das kleine Messer fällig. Wir haben ihm mal auf den Zahn gefühlt.
Kürzere Messer, die man mit einer Kugelkette oder ein paar Zentimetern Paracord um den Hals gehängt trägt, sind in der Messerszene inzwischen sehr beliebt. Sie sind so etwas wie das Backup, das man aufgrund dieser Trageweise nur schwer verliert. Sowohl als EDC oder als Outdoormesser werden sie gerne genutzt.
Das Receptor ist ein Design des polnischen Messermacher Ostap Hel Knives. Doch sieht man sofort, welches Messer hier Pate gestanden hat: das ESEE Izula. Viele Messermarken haben dieses Grunddesign des Klassiker in den letzten Jahren kopiert und weiterentwickelt, mehr oder weniger sinnvoll.
Dennoch unterscheiden sich beide Messer doch ganz erheblich. Im Gegensatz wirkt das Receptor nicht so grobschlächtig. Das kleine Izula ist mehr auf harten Outdooreinsatz optimiert und mehr Werkzeug. Das Receptor wirkt dagegen richtig edel. Abgerundete Kanten, aufgreschraubte G-10-Griffschalen, deren Schrauben optisch zum schwarzen Griff abgesetzt sind und ein sehr schönes stonewashed Klingenfinish machen das Messer mehr zum Augenschmaus oder edlem Accessoire.
Im alltäglichen Gebrauch macht es dennoch einen sehr gute Figur. Die strukturierten G10-Griffschalen bieten der Hand ordentlichen Grip und die Zeigefingermulde mit den Daumenrillen auf dem Klingenrücken unterstützen diesen noch zusätzlich. Aber neben dem besseren Grip machen die Griffschalen das Arbeiten mit dem Messer einfach komfortabler. Dennoch ist der kurze Griff nur was für eher schlankere Hände. Über das versteckte Layard-Loch kann mit Paracord oder Leder den Griff für größere Hände komfortabler machen.
Lange Arbeit am Holz funktioniert ermüdungsfrei. Zudem ist die kurze Klinge sehr führig und kontrollierbar. Hier ist das Messer bei den kleineren und feineren Arbeiten klar in seinem Element. Batoning macht es anstandslos mit, jedoch kommt hier die kurze Klinge beim Stammdurchmesser des Holzes schnell an seine Grenzen. Den Feuerstahl kann man sehr gut an der Schleifkerbe des Messer nutzen. Alternativ kann man aber auch mit den Daumenrillen Funken erzeugen.
Das durchgehende Stück Stahl besteht 9Cr18MoV. Das ist in etwa das chinesische Pendant zum 440C. Für einen Allrounder durchaus ein gute Wahl, da er nicht zu hart und einfach nachzuschärfen ist. Die Klingenstärke von knapp drei Millimeter ist gut bemessen und verbunden mit dem Flachschliff ist das Receptor auch für Hebelaufgaben gut geeignet. Durch die relativ kurze Gesamtlänge wird man mit normalen Kraftaufwand die Klinge nur schwer zum Brechen bringen.
Die Scheide ist passgenau aus Kydex gefertigt. Mit der Kugelkette kann es tip-up sicher um den Hals getragen werden. Mit den Bohrlöchern im Kydex kann aber auch eine Trageweise am Gürtel realisiert werden. Der Fachhandel hat hier viele Optionen oder man nutzt einfach eine Wicklung aus Paracord.
Für die knapp fünfzig Euro bekommt man eine ganze Menge Messer, das als EDC und auch im Outdooreinsatz wirklich überzeugt. Der Preisvorteil gegenüber dem Izula ist schon sehr ordentlich, vor allem da man dort die Micarta-Griffschalen zusätzlich dazu kaufen muss. Zudem sieht das Receptor einfach besser aus und bietet mehr Detaillösungen, die es durchaus zu einer Alternative zu all den Messern in Izula-Größe macht.
Fazit Preiswertes Necki
Daten und Fakten Herstellungsland: China Klingenlänge: 7,0 cm Klingenstärke: 3,0 mm Klingenschliff: flach Klingenstahl: 9Cr18MoV Rostbeständig: ja Härte Rockwell C: 56-58 HRC Länge Griff: 12,0 cm Stärke Griff: 1.3 cm Material Griff: G-10 Material Scheide: Kydex Gewicht (m./o. Scheide): 125 / 94 g Preis: EUR 54,95 Varianten: Blackwash-Finish Mit dabei: Kugelkette Bezugsquelle: PW-Store