Böker Plus Mini Tracker

Wenn es ein Messerdesign gibt, das mich schon immer fasziniert hat, dann ist es das Tracker-Knife. Entworfen vom Fährtensucher Tom Brown Jr. ist es eines der interessantesten Messer in der ganzen Buschraft-Szene. Ich habe mir mal eine kleine Version des Messers näher angesehen: das Böker Plus Tracker Mini.

Böker Plus Tracker Mini
Böker Plus Tracker Mini

Naja, Mini ist für den deutschen Markt doch etwas untertrieben, hat das Tracker doch eine Länge von über dreizehn Zentimetern. Aber im Vergleich zum Originalentwurf von Tom Brown ist es tatsächlich mini.

Mit Kydex Scheide
Mit Kydex Scheide

Natürlich ist es daher auch nicht so wuchtig, wie das Original. Das hat Auswirkungen im Gebrauch als Axtersatz. Als kompakte Axt kann man es für kleinere Spaltarbeiten jedoch recht gut nutzen. Bäume fällt es aber eher nicht. Jedoch Armdicke Stämme sind kein Problem. 

Durch den mitgelieferten Clip ist auch der Scott-Carry möglich
Durch den mitgelieferten Clip ist auch der Scott-Carry möglich

Durch die Kompaktheit fällt die Führigkeit beim Schnitzen positiv auf. Die gerade Schneide ist so wunderbar zu benutzen und macht einen gute Job. 

Hacken ist mit dem Tracker kein Problem
Hacken ist mit dem Tracker kein Problem

Der Haken am Übergang von der geraden Schneide zum runden, balligen Axtbereich funktioniert hier, wie beim Original. Damit kann man schnell Äste entrinden, feine Feathersticks herstellen oder Pfeilschäfte abrunden und begradigen. 

Feine Holzlocken kann man mit dem Messer Problemlos herstellen
Feine Holzlocken kann man mit dem Messer Problemlos herstellen

Was fehlt, ist die Sägeverzahnung oder Raspel für den Fallenbau auf dem Messerrücken. Der Verlust dieses Tool fällt aber gar nicht auf und gibt dem Messer eine nicht so aggressive Linienführung.

Anspitzen eines Stocks

Das Mini Tracker kommt in einer sicheren Kydexscheide, die das Messer bombenfest hält. Versehentliches entgleiten aus der Scheide ist nicht möglich. 

Handlage

Dazu gibt es noch einen Gürtelclip von Böker. Die Scheide kann so vertikal oder horizontal am Gürtel getragen werden.

Die schwarze Beschichtung ist sehr widerstandsfähig

Als Stahl kommt der 1095 zum Einsatz. Zum Rostschutz wurde er mit einer schwarzen Pulverbeschichtung versehen. Das Messer besitzt einen durchgehende Erl, der aber zur Gewichtsreduzierung mit Bohrungen versehen ist. 

Fette Griffschalen
Fette Griffschalen

Auf den Erl wurden echt fette Griffschalen aus Micarta vernietet. Ich empfinde diese aber etwas zu glatt geschliffen, etwas zu fett und nicht wirklich anatomisch geformt. Hier wäre ein aufgerautes Micarta deutlich rutschfester gewesen. Aber das kann man nachträglich mit ein Wenig Schleifpapier selber ändern.

Bei der Kydexscheide gibt es nichts zu meckern
Bei der Kydexscheide gibt es nichts zu meckern

Dennoch ist Böker hier ein tolles Messer gelungen, das vor allem durch den niedrigen Preis glänzt. Aktuell kostet es mit EUR 76,95 nur einen Bruchteil des Originals und muss sich trotzdem nicht verstecken.

Bei mir ist es zum ständigen Begleiter auf dem Bogenparcours geworden. Im Holz versenkte Pfeilspitzen können gut aus dem Stamm gehebelt werden, ohne dass man Angst haben muss, dass die Messerspitze abbricht. 

Die Raspel auf dem Klingenrücken fehlt, man vermisst sie aber nicht wirklich
Die Raspel auf dem Klingenrücken fehlt, man vermisst sie aber nicht wirklich

Und da ich dort auch sehr viel Bushcraftprojekte durchführe, hilft mir das Messer in diesem Bereich auch echt enorm.

Fazit
Kleinere Kopie des Originals mit extrem günstigen Preis.
Daten und Fakten
Gesamtlänge:  250 mm 
Klingenlänge: 135 mm 
Klingenstärke: 5 mm 
Gewicht: 270 g 
Designer: Dave Wenger 
Klingenmaterial: 1095 
Griffmaterial: Micarta 
Gefertigt in: Asien 
Farbe: Oliv 
Klingenfarbe: Schwarz 
Scheidenmaterial: Kydex
Preis: EUR 76,95 
Bezugsquelle: Böker Manufaktur