Garmin Vivoactive

Ja, die Garmin Vivoactive hat schon einige Jahre auf dem Buckel und doch habe ich sie mir gekauft. Ich empfinde sie als richtiges Schnäppchen und als einen guten Einstieg in die Welt der GPS-Uhren und Smartwatches.

Garmin Vivoactive

Garmin Vivoactive

Ich habe ja schon einige GPS-Uhren hier im Blog besprochen. Auch den direkten Nachfolger – die Garmin Vivoactive HR. Nun hat Garmin mit der Vivoactive 3 einen weiteren Nachfolger auf den Markt gebracht und für die zwei älteren Modelle purzeln geradedie Preise.

Ähnlich sieht es bei den Outdoor-Smartwatches von Garmin aus. Die Fenix 5 ist mit drei Modellen auf den Markt gekommen und schon fallen die Preise für die Fenix 3. Die fast baugleiche Tactix Bravo, die ich für TACTICAL GEAR testen durfte, bleibt (noch) relativ konstant im Preis.

Doch warum ist es nun eine Garmin Vivoactive bei mir geworden?

Eigentlich war ich mit meiner Pebble 2 recht zufrieden. Da sie aber nicht mehr produziert wird (Pebble wurde von Fitbit geschluckt) gibt es keine richtigen Updates mehr für die Uhr. Sie besitzt auch keinen integrierten GPS-Sensor und so musste ich immer über das iPhone Wander- und Radtouren tracken. Die Steuerung über die Pebble war nur mit Zusatz-Apps möglich und die Verbindung zwischen Smartphone und Uhr war immer der Knackpunkt und sorgte für viel Frust.

Garmin Vivoactive - Am Handgelenk

Garmin Vivoactive – Am Handgelenk

Eine Lösung musste her. Anfangs hatte ich mich auch richtig auf die Fenix 3 eingeschossen, die es für etwas mehr 300,- Euro im Angebot auf verschiedenen Plattformen zu finden gibt. Doch brauche ich wirklich einen integrierten Herzsensor und die vielen zusätzlichen Funktionen in der Outdoor-Watch? Eigentlich nicht.

Also besann ich mich auf die Funktionen, die ich wirklich haben wollte. Eine Uhr mit rudimentären Smartwatch-Funktionen, wie die Smart Notifications (das empfand ich auch in der Pebble immer ganz nett), einfacher Fitnesstracker und GPS für Wanderungen oder Mountainbike-Touren.

Dabei war dann auch der Akku wichtig, der schon eine Woche im Smartwatch-Modus aushalten sollte, ohne an die Ladestation zu müssen. Da passte die Vivoactive genau ins Bild und war mit knapp 120,- Euro wirklich preiswert und fast genauso teuer, wie die Pebble, die ich vor einem Jahr gekauft hatte.

Inbetriebnahme
Da vor Ort die großen Elektronikfachmärkte die Garmin Vivoactive nicht mehr führen, kam die Uhr innerhalb von einem Tag über Amazon bei mir an. Die Inbetriebnahme war dann doch etwas hekelig, benötigte die Uhr doch erst einmal ein Softwareupdate. Dies funktionierte nur mit direkter Verbindung zum Rechner mit einer speziellen Software. Einfach über die Garmin Connect Webseite ging das nicht.

Doch nach dem Update der Uhr funktionierte alles super. Watchfaces konnten über die Garmin Connect App am Smartphone geladen werden und eingestellt werden. Zusatz-Apps erschienen auch ruckzuck auf der Uhr. Hier ein ganz großes Lob an Garmin für die Garmin-Connect-App und Webseite. Der Funktionsumfang ist klasse und die Auswertbarkeit der Daten der Uhr echt enorm. Ich habe in der letzten Zeit so manche Fitness-App auf dem iPhone ausprobiert, aber Garmin schlägt sie alle.

Steuerung
Die Nutzung ist denkbar einfach. Es gibt zwei physische Knöpfe am Rand der Uhr. Der Linke steuert die Beleuchtung des Displays. Der Rechte wechselt zu den Aktivitäten, startet und beendet diese wieder.

Garmin Vivoactive - Knopf für Aktivitäten

Garmin Vivoactive – Knopf für Aktivitäten

Auf dem Display gibt es zwei Touch-Buttons. Der Linke geht immer einen Schritt im Menü zurück und der Rechte öffnet das Untermenü, wenn es eines gibt. Die Steuerung im Alltad übernimmt das Touchdisplay. Man kann wischen, einmal oder zweimal klicken. Dabei muss aber auch gesagt werden, dass das Display ein wenig träge ist.

Die Ablesbar des farbigen Chroma-Displays nicht ganz so gut, wie bei den neueren Modellen von Garmin. Da hat der Hersteller in den letzten Jahren eine ordentliche Entwicklung gemacht. Dennoch kommt ein Chroma-Display nicht an die Ablesbarkeit eines Smartwatch-Displays von Apple oder Samsung heran. Dafür verbraucht das Display aber auch nur wenig Strom und ist immer an.

GPS-Aktivitäten
Eine GPS-Aktivität, wie Laufen, Wandern oder Fahrradfahren wird sehr schnell gestartet. Druck auf die rechte Taste, mit den Finger eine Aktivität antippen, die Garmin Vivoactive findet innerhalb von Sekunden ein GPS-Signal, erneuter Druck auf den rechten Knopf und schon startet das Tracking. Beendet wird es wiederum über den rechten Knopf. Danach wird abgefragt, ob der Vorgang gespeichert werden soll und schon ist die getrackte Strecke mit den Daten und einer Kartenansicht in der Garmin Connect App gespeichert und einsehbar. Das ist toll!

Standardmäßig kommt die Uhr mit Aktivitäten wie Gehen, Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Golfen. Sie kann aber mühelos über den Garmin Connect App Shop um weitere Aktivitäten erweitert werden. Dort gibt es auch Watchfaces, die das Aussehen der Uhrenanzeige individueller gestalten.

Garmin Vivoactive - Die Aktivitäten

Garmin Vivoactive – Die Aktivitäten

Der GPS-Betrieb zieht jedoch ordentlich am Akku. Die Vivoactive kann mit GPS und GLONASS-Daten umgehen. Einen Ultra-Track-Modus, der die Nutzungsdauer erhöht, dafür nicht so genau den Weg trackt, findet man leider vergeblich und so ist meist nach etwa acht Stunden Satellitennavigation Schluss und der Akku leer. Andere GPS-Uhren erreichen da 40 Stunden.

Dennoch sind die acht Stunden Nutzungsdauer ausreichend für mich. Meine Wanderungen und Biketouren sind klassische Tagesunternehmungen. Dabei bin ich in der Regel nicht länger als sechs bis acht Stunden unterwegs. Die Garmin Vivoactive kann dann über Nacht ans Ladegerät.

Das Ladegerät ist leider sehr groß. Die gesamte Rückseite der Uhr wird über einen Magneten an die Ladeschale gedockt. Das USB-LAdekabel ist dabei fest vebunden. Unterwegs ist das nicht die rechte Lösung. Man kann sich aber für unter 10,- Euro eine zusätzliche Ladeschale eines Drittanbieters kaufen. Diese wird dann über Mini-USB an einen Adapterstecker angeschlossen.

Im Alltag
Im Alltag schlägt sich der Akku dafür erfreulich lange. Zwei bis drei Woche sollen so im Uhren- und Smartwatch-Modus drin sein. Das ist erheblich länger als die Nutzungsdauer einer Smartwatch aus dem Apple- oder Android-Lager. Diese müssen oft nach einem oder zwei Tagen wieder geladen werden. Bei fest verbauten Akkus kann man sich ausrechnen, dass da der Akku wahrscheinlich nach drei bis vier Jahren langsam an Leistung verliert.

Garmin Vivoactive - Smart Notification

Garmin Vivoactive – Smart Notification

Und so schlägt sich die Uhr sehr wacker im Alltag. Auch wenn die viereckige Bauformen recht ungewöhnlich ist, fällt sie in der Regel nicht auf. Mit schwarzen Gehäuse und schwarzen Armband wirkt sie wie jede andere Uhr. Permanent zeigt sie die Uhrzeit und kommen Nachrichten über das Smartphone herein, werden auch diese angezeigt. Diese Smart Notifications werden mit einem Vibrationsalarm dem Nutzer angezeigt.

Garmin Connect und App-Shop
Sollte die Garmin Vivoactive mal etwas nicht können, sollte man im Garmin Connect App-Shop vorbeischauen. Dort gibt es Anwendungen und Watchfaces in großer Fülle, die man sehr einfach auf die Uhr aufspielen kann.

Für aktive Menschen ist gerade die Garmin Connect App der Dreh- und Angelpunkt für ihre Fitnesswerte. Da ist die App ganz großes Kino und lässt dem Anwender kaum wünsche offen. Alles was die Sensoren der Uhr aufzeichnen können, wird grafisch dargestellt. Wander- oder Laufrouten können in sozialen Medien getauscht oder auf andere Webseiten eingebunden werden. Auch erkennt man den eigenen körperlichen Fortschritt sehr gut und wenn man will, kann man sich mit anderen messen. Das motiviert ungemein.

Garmin Vivoactive - Wetter

Garmin Vivoactive – Wetter

Fazit
Warum für etwas Geld ausgeben, wenn man es nicht braucht. Auch wenn die Garmin Vivoactive schon ein paar Jahre alt ist, macht sie einen guten Job. Wer auf Sachen, wie Herzschlagsensor, Etagenzählung, Intensivminuten oder ein extrem robustes Gehäuse verzichten kann, ist hier richtig.

Daten und Fakten
Hersteller: Garmin
Modell: Vivoactive
Gehäuse: Polymer
Abmessungen: 43,8×28,5×8 mm
Gewicht: 38 g
Wasserdichtigkeit: 5 ATM
Batterielaufzeit: 3 Wochen (Uhr); 10 Stunden (GPS)
Touchscreen: Ja
Preis: EUR 249,- (UVP); Straßenpreis: ca. EUR 120,- (Stand Oktober 2017)
Bezugsquellen: Garmin