Als kreativer Mensch sind schnelle Notizen von Gedanken, die durch meinen Kopf schwirren, für mich essentiell. Wenn man sie nicht notiert, sind sie weg und eine gute Idee vielleicht für immer verschwunden. Doch welches Notizsystem passt am Besten? Digital oder analog?
Ich selber würde mich ja schon als Tech-Nerd bezeichnen, der immer wieder hinter neuen Elektronik-Gadgets her ist. Ganz besonders haben es mir meist kleine Tablets angetan, auf denen man super mit einem Stift seine Notizen digitalisieren kann.
Mein iPad Mini ist so ein Gadget. Ich besitze immer noch die Version 5 und habe das, sehr gehypte, sechste Tablet der Serie bisher ausgelassen, da die Power für‘s Schreiben auch mit der etwas älteren Version sehr gut funktioniert.
Dazu die Apple eigene App Notes genutzt und mit Eingabestift oder Tastatur hat man ein sehr kleines Kraftpaket dabei. Zudem läuft es für den kreativen Schreiber dem Notebook, aufgrund der Kompaktheit, geradezu den Rang ab.
Und doch bin ich dann doch nicht diese Art Nerd, der sein iPad mini überallhin mitnimmt. Als Outdoorer ist es oft doch sehr hinderlich und am Ende hat es kaum noch mit mir das Haus verlassen.
Anfangs dachte ich, mein iPhone würde den Notizpart übernehmen, aber lange und schnelle Notizen auf der Screentastatur zu schreiben, empfinde ich eher als Krampf. Diktieren und in Sprache umwandeln geht zwar, aber die Erkennungsrate ist auch noch nicht so der Hit und wenn man Fehler nicht direkt korrigiert, bringt die Software ganze Sätze durcheinander.
Sprachmemos sind wirklich flott und helfen mir in vielen Situationen unterwegs. Sie müssen aber dann daheim geordnet und oft als Text nochmal digitalisiert werden.
Und so bin ich nach Jahren der digitalen Notiz wieder zu einem analogen Notizbuch zurückgekehrt. Aber nicht ohne so Hybridlösungen wie Rocketbook mit abwaschbaren Seiten und Spezialität, die dann über Smartphone Fotos digitalisiert werden, auszuprobieren und ganz schnell in die Tonne zu hauen.
Warum ich ein analoges Medium wieder nutzen?
Ich glaube bei mir ist es viel die Haptik von Buch, Papier und Stift, die mein kreatives Hirn einfach anders ansprechen. Das können diese technischen Dinge einfach nicht. Ich habe versucht mein iPad in Lederhüllen zu packen und am Ende war es das dann doch nicht.
Auch motiviert mich eine leere digitale Seite einfach nicht so richtig dazu, sie zu füllen. Ein Blatt Papier will einfach vollgeschrieben werden und es sieht auch mit einer Sauklaue und vielen Kritzeleien noch einfach gut aus.
Zudem ist es, wenn man ein kleines Format, wie DinA6, nutzt, deutlich kleiner als ein iPad mini. Es passt perfekt in die Hosentasche oder auch in die Cargopants. In Verbindung mit einem Faber-Castell Perfect Pencil hat man auch immer ein Schreibgerät mit dabei.
Es ist einfach immer einsatzbereit. Und das deutlich schneller als die digitale Variante. Eben eine Telefonummer aufschreiben oder eine erledigte Aufgabe streichen. Vor allem das satte Gefühl, wenn man etwas von der ToDo-Liste streicht. Das ist was ganz anderes, als wenn man nur die Erinnerung auf dem Tablet abhakt.
Ein weiterer richtig wichtiger Faktor für das analoge Notizbuch ist der offline-Modus und das Single-Tasking. Wenn ich was auf dem Tablet oder Smartphone notiere, werde ich immer wieder abgelenkt von anderen Apps. Mal eben durch die E-Mails oder die Facebook-Timeline scrollen und schwups hat man nichts notiert, sondern fünf oder zehn Minuten einfach nur Social Media geschaut – verschwendete Lebenszeit pur.
Klar kann ich auch im Notizbuch „Scrollen“. Aber ich werde mit meinen vergangenen Gedanken und Ideen konfrontiert, die oft wieder zu neuen Ideen führen. Hier lacht mich nicht das letzte Essen des Arbeitskollegen an oder das nächste süße Katzenbaby.
Am Ende braucht ja auch nicht alles digital vorhanden sein. Meine ToDo-Listen reichen im Notizbuch vollkommen aus. Ein Todo zu einem bestimmten Termin kommt in meinen digitalen Kalender. Einkaufslisten bleiben ebenfalls im Buch. Und was wirklich wichtig ist, wird fotografiert und kommt in die Cloud.
Bin ich nun gar nicht mehr digital unterwegs?
Doch natürlich. Was wichtig ist, kommt, wie gerade geschrieben in die Cloud oder in den Kalender.
Meine Notizen zu Artikeln werden dann beim richtigen Entwurf am Mac oder iPad weiterverarbeitet. Auch empfinde ich es als angenehmer, ein Notizbuch neben der Tastatur liegen zu haben und so immer einen Blick auf die entsprechende Notiz zu haben.
Zum Erstentwurf nutze ich weiterhin die Apple Notes. Mit diesem kleinen Schreibprogramm habe ich alle meine Artikel immer aktuell auf allen Geräten synchronisiert. Egal, ob ich es im Blog benötige oder ob es später in einer Textverarbeitung genutzt wird, der Rohentwurf entsteht weiterhin in der Notiz-App.
X17 Notizbuchsystem
Ich habe mich für ein X17 Notizbuchsystem in Din A6 entschieden. Früher nutzte ich gerne Moleskine Notizbücher. Aber die sind oft sehr sperrig, daher bin ich irgendwann auf Field Notes Hefte umgestiegen.
Aber diese sind nicht so widerstandsfest und sehen nach ein paar Tagen Nutzung schon echt vergammelt aus. Um Sie gepflegter weiter zu nutzen, kommt das X17 Notizbuch ins Spiel.
Zwei dieser Field-Notes-Notizbücher passen in meiner Version in den Ledereinband des X17 Systems. Der Hersteller hat auch eigene Notizbücher im Angebot. Diese sagen mir aber nicht ganz so zu, da sie in der Mitte nur geklammert sind. Die Moleskine Field Notes haben eine Fadenheftung, die wesentlich widerstandsfähiger ist. Daher nutze ich diese.
Ansonsten ist das X17 System in seiner Einfachheit echt clever. Zwei Gummiringe halten die zwei Notizbücher an Ort und Stelle und ein drittes verschließt den Ledereinband. Der Perfct Pencil wird noch eingeschoben und ein Böker Atlas als kleines Taschemesser passt noch sehr gut daneben. Meine Lesebändchen sind aus Paracord selber gemacht.
X17 liefert noch Plastikeinschubtaschen mit dabei. In den zwei vorderen befinden sich meine Visitenkarten, ein USB-Stick und ich habe noch Platz für Instax-Fotos, wenn meine Fujifilm Instax Mini Evo zum Einsatz kommt. Im hinteren Bereich sind dann noch ein paar Seiten Rite-in-The-Rain-Papier verstaut. Fertig ist das Notizbuch und halt immer dabei!
Bezugsquelle: Amazon Preis: EUR 14,90 nur Einband und Gummiringe
Fazit Kleine, hosentaschentaugliche Notizbücher habe enorme Vorteile gegenüber digitalen Alternative. Gerade für die schnelle Idee sind sie perfekt. Erst im Schritt danach werden digitale Gadgets Bestandteil meiner kreativen Arbeit. .
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