Letztes Jahr war ich eigentlich auf der Suche nach einer neuen Kompaktkamera. Nach langem hin und her bin ich dann doch wieder bei einer Systemkamera gelandet. Und warum die Fujifilm X-M5 richtig geil ist, erfährst Du nun.

Meine Sony Rx100 III hat inzwischen einiges hinter sich und einige Jahre auf dem Buckel. Selbst Sony liefert keine App mehr nach, um Bilder direkt auf’s Smartphone zu kopieren. Hier hätte ich mindestens auf die Mark V updaten müssen.
Aber so richtig will mir ja das Handling mit der wirklich kleinen Kamera dann auch wieder nicht gefallen, dass ich dafür wieder Geld in die Hand nehmen wollte.So blieben Ende des Jahres 2024 eigentlich nur drei Modelle für den ambitionierten Fotografen über: Fujifilm X100Vi, Ricoh GR (x,HDF) und eine Leica D-Lux 8.

Alle drei Modelle empfand ich aber schon recht teuer. Unter 1.000,- Euro war da neu nichts. Und den Gebrauchtmarkt empfinde ich persönlich schon so dekadent hochpreisig, dass sich selbst das bei allen drei Modellen nicht lohnt.
Dazu war z. B. die X100Vi Ende letztes Jahres nicht zu bekommen und mit 1.700,- Euro so teuer, dass die Kosten-Nutzen-Analyse bei mir eher negativ ausfiel. Bei der der Leica kann ich auch nicht verstehen, dass ein alter, dafür aufgemotzter, mft-Sensor so viel Geld kosten sollte. Die ganze Fanboys dort, sind doch nur geil auf das rote Logo für unter 2.000,- Euro.

Verstehe mich nicht falsch. Ich fotografiere seit den Anfängen des Systems mit mft und es ist ein wirklich sehr gutes System, mit dem ich gutes Geld verdient habe. Aber ein Sensor mit seinen 16 Megapixeln holt mich echt nicht hinterm Ofen hervor. Da fotografiere ich lieber weiter mit meiner Panasonic Lumix GX-8. Da kommt der mft-Sensor wenigstens schon auf 20 Megapixel. Aktuelle Panasonic Modelle sind da schon bei 25 Megapixel angekommen.
Und die Ricoh hat mich schon seit Jahren gereizt. Aber auch hier schreckte mich dann doch der Preis, der mit HDF-Modellen nochmal zugelegt hatte. Und bei vier Modellen über 1.000 Euro war ich bei der Entscheidung doch überfordert.

Und so sah es doch so aus, als würde ein Update meiner EDC-Kamera nicht stattfinden.
Aber auch im Bereich der Systemkameras reizten mich zwei Modelle: die Panasonic S9 und die Fujifilm X-M5. Obwohl ich mit der S5 ja schon im L-Mount gelandet war, konnte mich die S9 nicht wirklich packen, zu groß waren die Kompromisse. Zu sehr fokussiert sich die Kamera auf die Videofunktionen und lässt die Fotografie immer mehr zur Nebensache werden.
Am Ende bleib die X-M5 übrig und nachdem ich sie bei meine Fotofachhändler ein Wenig begrabbeln konnte, nahm ich sie auch deshalb mit, weil sie einfach noch unter meiner Preis-Schmerzgrenze von 1.000,- Euro lag.

Unterschätzen darf man die Kamera trotz des günstigen Preises aber nicht. Was Fujifilm hier reingepackt hat, ist eine ganze Menge guter Fototechnik. Natürlich musste auch einiges weggelassen werden, um den Preis möglichst klein zu halten.
Für viele Fotografen ist das Fehlen des des optischen Suchers das KO-Kriterium einer Kamera. Deshalb wird auch die X-M5 direkt niedergemacht. Ich muss sagen, dass ich seit dem Besitz einer Gleitsichtbrille den optischen Sucher immer weniger benutze. Immer wenn ich die Brille an die Augenmuschel drücke verschiebt sich die Schärfelinie der Brille und die Arbeit mit dem Sucher wird für mich nichts mehr.

Dafür besitzt die Kamera ein voll drehbares Display, was ich wirklich sehr gerne nutze. Wenn man die Helligkeit voll aufdreht, sieht man eine ganze Menge. Wenn aber die Sonne draufknallt natürlich auch wieder nichts. Aber da kann man immerhin den Versuch wagen, ohne Auswahl des Bildausschnitt einfach mal draufzuhalten.
Ein nächster Punkt ist sicherlich der fehlende Bildstabilisator in der Kamera. Dafür hat Fujifilm aber eine ganze Menge stabilisierter Objektive im Programm. Und seien wir mal ehrlich: Die neuen Bildprozessoren und Chips sind inzwischen in der Lage, tolle und rauschfreie Fotos auch bei hohen ISO-Werten zu produzieren.

Die Ergonomie der Kamera als kleinstes Modell im Fujiprogramm ist gelinde gesagt mau. Hier hätten die Entwickler deutlich mehr Fokus drauf setzen müssen. Große Hände müssen wirklich aufpassen, dass die Kamera nicht aus diesen rutscht und auf dem Boden aufschlägt. Aber dafür gibt es inzwischen genug Lösungen von Drittherstellern. Aber davon mehr in einem anderen Artikel.
Was mir richtig gut gefällt und was für mich auch ein Punkt war, die X-M5 zu kaufen, war das System der Filmsimulaltionen und die Entwicklung direkt in der Kamera. Das System läuft über das linke seitliche Einstellrad. Das ist top. Das macht Spaß und erhöht die Kreativität des Fotografen direkt bei der Aufnahme des Bildes, ohne langwierige Nachbearbeitung zuhause in der Bildbearbeitung.

Aber viel interessanter ist es hier eigene Looks in der Kamera zu kreieren oder neue Looks von anderen Fotografen zu nutzen. Leider gibt es in der Kamera nur 4 Benutzerprofile, die man für sich speichern kann.
Alle vier Profile sind bei mir unterschiedliche Schwarz-weiß-Looks und so wird für mich die X-M5 zur Blackandwhite-Kamera. Da brauche ich keine Leica, die ein Vielfaches kostet. Im Alltag ist meist immer ein Schwarzweissprofil ausgewählt. Mit einem kleinen Pancake-Objektiv mit Festbrennweite ist das meine ideale Kombi für die Street- und Alltagsfotografie.

Aber das Schöne ist, dass die Kamera auch für meine Art der Produktfotografie geeignet ist. Mit einem Standardfarbprofil kann ich sie da auch für meine Magazin-und Blogfotos nutzen. Hier gibt es eigentlich nur den einen kleinen Nachteil, dass das Gehäuse der Kamera nicht spritzwassergeschützt ist. Aber das ist in dieser Preisklasse ja eh oft nicht der Fall.
Fazit Insgesamt gefällt mir die Fujifilm X-M5 sehr gut. Sie ist klein genug um sie fast immer dabei zu haben und glänzt mit einer sehr guten Bildqualität. Der Kreativbonus sind sicherlich die Filmsimulationen. So macht das fotografieren Spaß und wird sicherlich auch viele neue Fotografen für dieses interessante Hobby finden.
Hat Dir der Artikel gefallen? Dann lass doch einen Daumen nach oben da! Das würde mich sehr freuen. Aber auch, wenn er Dir nicht gefallen hat, kannst Du ihn mit einem Daumen nach unten bewerten. Toll wäre es, wenn Du mir ein Feedback gibst. Schreib mir einfach eine E-Mail an rb.bjoern.eickhoff@gmail.com