Klarus E1

Meine Klarus E1 hat schon eine ganze Menge mitgemacht. Ganz so schlimm sieht sie aber noch gar nicht aus. Ein paar Macken, aber das ist normal für eine EDC Lampe. Was mag ich so an ihr?

EDC: Bastinelli Picoeur und Klarus E1
EDC: Bastinelli Picoeur und Klarus E1

In der Selbstverteidigung

Eins der wichtigsten Tools in meinem EDC ist eine gute Taschenlampe. Wie ihr vielleicht schon gelesen habt, nutze ich sie auch für die Selbstverteidigung. Hier hat die Klaus einen entscheidenden Vorteil: der Stroboskop ist mit einem Kippschalter direkt erreichbar. So ist die primäre SV-Funktion immer schnell einsatzbereit.

Aber auch sonst kann die Klarus E1 überzeugen. Taktische Taschenlampen sind in der Regel sehr klobig. Gerade die Verdickung zum Lampenkopf hin macht sie deutlich erkennbar und sie trägt in der Hose auch recht ordentlich auf. Um dies zu vermeiden nutzt man mit diesen Taschenlampen eher ein Holster am Gürtel oder steckt sie in die Jackentasche. Ersteres ist nicht wirklich Gray Man und letzteres ist meist nicht direkt griffbereit.

Durch ihr schlankes Design passt jedoch die E1 super in die Hosentasche und fällt so gar nicht auf. Durch die gerade Form fehlt ihr auch das taktische Erscheinungsbild. Sie ist einfach nur eine kleine Taschenlampe!

In der Selbstverteidigung stört mich eigentlich nur, dass sich der Clip am Lampenkopf befindet und die Taschenlampe so in der Hosentasche mit diesem nach oben befestigt werden muss. 

Clip ermöglicht nur den Transport mit dem Lampenkopf nach oben
Clip ermöglicht nur den Transport mit dem Lampenkopf nach oben

Benötige ich die Taschenlampe in einer Notsituation zur Selbstverteidigung, muss ich sie nach dem Ziehen einmal in der Hand umdrehen, damit ich sie bedienen kann. Das kostet mich vielleicht wertvolle Sekunden. Daher ist es von Vorteil in einer Situation, die vielleicht gefährlich werden könnte, die Taschenlampe direkt richtig in der Hand zu halten.

Bedienung und Funktionen

Aber auch sonst ist die Bedienung auf gute Händelbarkeit ausgelegt. Am Lampenende gibt es zwei Schalter. Der Kippschalter schaltet je nach Funktion den Stroboskop oder die niedrigste Lichtstärke als Momentlicht. Schaltet man mit dem Hauptschalter das Dauerlicht ein, wechselt man mit dem Kippschalter die Leuchtstufen.

Es gibt zwei Funktionen oder Modi, die eingerichtet werden können: Der taktische Modus oder der Outdoormodus.

Im taktischen Modus, den ich im Alltag immer eingerichtet habe, schaltet der Hauptschalter das Dauerlicht und das Momentlicht in der höchsten Stufe bei etwa 1000 Lumen. Der Kippschalter schaltet das Dauerlicht dann in die niedrigen Stufen. Auf dem Kippschalter selber liegt der Stroboskop.

Bedienung über zwei Schalter an der Endkappe
Bedienung über zwei Schalter an der Endkappe

Im Outdoormodus startet man mit dem Hauptschalter immer im zuletzt geschalteten Leuchtmodus. Mit dem Kippschalter schaltet man durch die Lichtstärken von der niedrigsten bis zur höchsten Leuchtstufe. Mit dem Kippschalter alleine schaltet man das Moment Licht in der niedrigsten Stufe. Hält man den Kippschalter lange gedrückt, so schaltet sich das Dauerlicht permanent ein. Hält man bei eingeschalteten Dauerlicht den Kippschalter lange gedrückt, so beginnt der SOS Modus, der das Morsezeichen dauerhaft blinkt. 

Man wechselt zwischen diesen beiden Modi in dem man, den Kippschalter so lange drückt, bis die kleine LED zur Spannungskontrolle von Grün auf Rot wechselt. In diesem Moment drückt man einmal den Hauptschalter. Das ist ein wenig tricky und man muss diesen Vorgang öfter mehrmals wiederholen, um tatsächlich den Modus zu wechseln.

Persönlich finde ich, dass beide Modi durchaus Sinn machen. Der taktische Modus ist bei mir im Alltag immer eingeschaltet. In der Stadt bin ich halt verteidigungsbereit.

Lampenkopf verstärkt durch einen Stahlring
Lampenkopf verstärkt durch einen Stahlring

Der Outdoormodus ist tatsächlich nur dann geschaltet, wenn ich draußen unterwegs bin und ich nicht damit rechnen muss in einer dunklen Seitenstraße angegriffen zu werden. Im Zelt oder im Camp benötige ich nachts nur wenig Licht und die niedrigste Leuchtstufe bietet mir so viel Licht, dass ich mich orientieren oder im Zelt irgendetwas suchen kann, ohne meine Nachtsichtfähigkeit zu verlieren.

Die Stromversorgung

Strom erhält die Klarus durch den mitgelieferten 2600 mAh großen 18650 Lithium-Ionen-Akku. Dieser kann durch das integrierte Ladegerät via Micro USB direkt geladen werden. 

Jedoch sind andere Akkus dieser Bauform nicht mit der Taschenlampe nutzbar. Der Klarus Akku besitzt einen speziellen Stromabnehmer am Pluspol, der mit einem Plastikring abgesetzt ist.

Mitgelieferter Akku
Mitgelieferter Akku

So etwas läuft einer Normierung als Standard für Akkus entgegen. Persönlich nutze ich gerne Taschenlampen mit den Akkus dieser Bauform. Nur bei der Klarus ist der Wechsel auf einen anderen Akku-Hersteller nicht möglich. Das finde ich gar nicht gut!

Dennoch saß ich, wenn ich mir die Nutzung im letzten Jahr ansehe, niemals wirklich im Dunkeln. Da man den Akku sowohl über Stromnetz als auch Powerbanks Laden kann, reicht durchaus nur die Nutzung des mitgelieferten Akkus. Bei etwa 500 Ladezyklen werde ich mit dem Akku noch einige Jahre die Taschenlampe nutzen können.

Stromversorgung unterwegs
Stromversorgung unterwegs

Preis-Leistung

Erfreulich an der Klarus E1 ist sicherlich auch der Preis. Mit knapp 55 € inklusive Akku erhält man viel Power für wenig Geld.

Ich habe mit vielen Menschen gesprochen, denen ich die Selbstverteidigung mit der Taschenlampe näher gebracht habe. Das Preislimit bei diesen liegt bei etwa 50 €. Sehr viel mehr wollen diese für eine Taschenlampe nicht bezahlen. Da liegt die E1 knapp über dieser Schallmauer und die fünf Euro mehr, sind dann gar nicht mehr so teuer. 

Klein und handlich
Klein und handlich
Fazit 
Fast Perfekter Lichtzwerg für das EDC und die Selbstverteidigung.
Daten und Fakten 
LED: Cree XPL- HI V4, 6500K
Länge:105,5mm
Kopfdurchmesser: 23mm
Gehäusedurchmesser: 22,8mm
Gewicht ohne Akku/mit Akku: 50,5g/
Wasserdichtigkeit:IPX8
Leuchtstufen: Strobe, SOS, 1000/400/100/2 Lumen
Preis: EUR 54,90 
Bezugsquelle: Tacticready