Mini-Solaranlage

Wer viel draußen unterwegs ist, benötigt auch mal Strom. Gut, eine geladene Powerbank dabei zu haben. Noch besser ist, wenn man auch hier den Strom selbst produzieren kann. Dies geht mit einer Mini-Solaranlage. 

Mini-Solaranlage
Mini-Solaranlage

Inzwischen sind tragbare Solarpanels erschwinglich und nicht nur im Fachhandel verfügbar. Auch kommen immer mehr Hersteller auf pfiffige Ideen rund um Solarzellen und Powerbanks.

Durch neue Fertigungsverfahren können Solarmodule inzwischen sehr dünn, leicht, flexibel und wetterfest sein. Auf der anderen Seite werden moderne Powerbanks immer leistungsstärker und bieten auch immer mehr Ideen, die ihren Einsatz einfacher für den Anwender machen.

Dennoch sind Outdoorlösungen der renommierten Hersteller rund um den Solarstrom oft sehr hochpreisig und weniger leistungsfähig.

Will man eine vernünftige Lösung für den Rucksack finden, sind lange Suchen im Web und aufwendige, theoretische Vergleiche notwendig. Und selbst, wenn die gefundene Lösung auf dem Papier gut aussieht, kann sie in der mitunter rauen Wirklichkeit versagen.

Solarpanel und Powerbank
Solarpanel und Powerbank

Ich selber habe beim Thema Solarstrom unterwegs und Daheim in den letzten Jahren viel Lehrgeld zahlen müssen. Die meisten Systeme scheiterten tatsächlich erst, wenn man mit ihnen raus gegangen ist. Da wurde sehr schnell klar, was funktioniert und was nicht.

Auch haben sich scheinbar mobile Outdoorlösungen am Ende als eher kleinere stationäre System erwiesen, die im Lager oder auf dem Campingplatz gut funktionieren. Aber am Rucksack gehangen, einfach nicht gut zu gebrauchen waren.

Gerade faltbare Solarzellen werben mit ihrem kleinen Packmaß und bei gleichzeitiger großer Fläche an Solarzelle, die halt mehr Sonnenstrom einfangen kann. 

Klingt gut, erweist sich aber hinten auf dem Rucksack geschnallt als nicht ganz so gut, weil meist der Winkel zur Sonne nicht optimal ist und man unterwegs immer wieder mit Abschattungen, beispielsweise im Wald, zu kämpfen hat, die die Ladeelektronik an ihre Grenzen bringt.

Das Thema Wetterfestigkeit birgt oftmals das Problem des höheren Gewichts der Solarzellen. Was nützt mir eine wasserfeste Solarzelle, die so robust gebaut ist, dass sie enorm schwer ist und nicht ordentlich aufgeklappt, geschweige denn befestigt werden kann?

Am Ende muss man die gewünschten Anforderungen genau analysieren und sich sein System zusammenstellen.

Bei mir war die Grundüberlegung, dass ich eine möglichst leichte und einfache mobile Anlage benötige, die aber auch gut an einen Alltagsrucksack von 20 Liter Volumen passen sollte. Gleichzeitig sollte sie aber auch an kleinen Messenger- und Sling-Bags passen und nötigenfalls am Bug-Out-Bag mobilen Strom produzieren.

SunnyBag Leaf Mini

Die Panels des österreichischen Herstellers SunnyBag mag ich persönlich sehr. Vor einigen Jahren startete das Unternehmen mit flexiblen Outdoor-Solarpanel, die man sehr gut an das Deckelfach eines Trekkingrucksacks befestigen konnte.

SunnyBag Leaf Mini
SunnyBag Leaf Mini

Von diesen Leaf (Blatt) genannten Panels besitze ich schon zwei Stück und diese sind nach Jahren des Gebrauchs immer noch im Einsatz. Im letzten Jahr kam dann das Leaf Mini dazu, das zwar deutlich kleiner von den Abmessungen ist, aber nur 2,5 Watt weniger Leistung als das größere Modell bietet.

Aber richtig attraktiv wurde das Leaf Mini durch den Preis: das Panel mit 5 Watt Leistung kostet gerade mal knapp 40,- Euro. Damit ist es über die Hälfte preiswerter als das größere Leaf-Modell.

Rückseite mit USB-Ausgang
Rückseite mit USB-Ausgang

Von den Abmessungen kann man es mit einem Standard-Tablet der 10-Zoll-Größe vergleichen und so passt es in die gängigen Taschen für ein solches Tablet hinein. Dabei ist es gerade mal drei Millimeter dick. 

An allen vier Ecken gibt es Ösen für Karabiner oder Paracord-Schlaufen. So kann das Panel an vielen Gegenständen und Taschen befestigt werden.

Als Ausgang bietet es einen USB-Anschluss an. Dieser ist mit einem Kabel fest mit dem Panel verbunden und flexibel genug um in Rucksacktaschen geführt zu werden. 

USB-Ausgang mit Ladezeit-Anzeige
USB-Ausgang mit Ladezeit-Anzeige

An dem Anschluss gibt es rückseitig noch eine dreifarbige LED, die Ausgangsleistung grob angibt. Rot bedeutet kleiner als 0,5 Ampere bei 5 Volt. Grün zeigt über 0,5 Ampere an und blau über 0,8 Ampere. Für die höchste Leistung muss das Panel vom Winkel her aber optimal auf die Sonne ausgerichtet sein.

Dass man diese Leistung nicht erhält, wenn das Panel ständig am Rucksack befestigt ist, sollte jedem klar sein. Dabei ist es natürlich robust und wasserabweisend.

Bezugsquelle: SunnyBag oder Amazon
Preis: EUR 39,90

VRURC Powerbank

Über die VRURC Powerbank bin ich durch Zufall gestoßen. Beim Laden von der ganzen Elektronik-Peripherie hat man bei verschiedenen Ladeanschlüssen natürlich auch zig verschiedene Kabel herumfliegen.

VRURC Powerbank
VRURC Powerbank

Eigentlich wollte ich nur ein Kabel mit mehreren Adaptern, die verlustfrei am Kabel befestigt sind. Bei der Suche auf Amazon kam dann dieser Akku zum Vorschein, den ich zudem noch mit einem kleinen Rabatt erwerben konnte.

Ich war von der Idee, alle gängigen Ladekabel und Anschlüsse fest im Geräte integriert zu haben, sehr angetan. Auch ein USB-Kabel zum Beladen der Powerbank ist ins Gehäuse integriert.

Alle Ladekabel sind fest in der Powerbank verbaut
Alle Ladekabel sind fest in der Powerbank verbaut

Sollte man exotischere Ladekabel nutzen, ist auch ein USB-Ausgang integriert. So kann ich beispielsweise meine Garmin Instinct mit deren Kabel laden. Zudem gibt es noch einen USB-C-Eingang, um die Powerbank über ein weiteres Kabel zu laden.

Der Ladestand wird in Prozent auf einem kleinen Display angezeigt. So ist immer klar, wieviel Energie noch in der Powerbank vorhanden ist.

Ladestandsanzeige in Prozent
Ladestandsanzeige in Prozent

In Verbindung mit der SunnyBag Solarzelle spare ich mir unterwegs einigen Kabelsalat im Rucksack. Beide Systeme funktionieren aufgrund der USB-Anschlüsse problemlos miteinander.

Es gibt die VRURC Powerbank in verschiedenen Akku-Kapazitäten. Für unterwegs hat sich bei mir die 10.000 mAh Powerbank bewährt.

Bezugsquelle: Amazon
Preis: EUR 22,99   

Fazit

Insgesamt bekommt man für etwas über 60 Euro eine wirklich kleine und mobile Lösung, um unterwegs seinen eigenen Strom zu produzieren. Dennoch sollte man nicht zu viel erwarten.

Verkabelung Solarpanel und Powerbank
Verkabelung Solarpanel und Powerbank

Eine Leistung von fünf Watt auf der Größe eines DinA4 Blattes kann halt nicht mit Solaranlagen auf Hausdächern mithalten die Wattstärken in drei bis vierstelligen Bereich produzieren. Auch mit einer 10.000mAh Powerbank ist das Panel von SunnyBag recht lange beschäftigt.

Aber die Kapazitäten von aktuellen Smartphones kann sie über einen Sonnentag sehr gut produzieren, wenn man sie für ein paar Stunden in der Sonne liegen läßt. 

Verkabelung Smartphone und Powerbank
Verkabelung Smartphone und Powerbank

Anders sieht das dann aber aus, wenn das Panel am Rucksack befestigt ist. Kein optimaler Winkel, viele Abschattungen und Bewegung sind Gift für eine konstante hohe Leistung.

Mini-Solaranlage unterwegs am 5.11Tactical AMP10
Mini-Solaranlage unterwegs am 5.11Tactical AMP10

Trotzdem ist auch wenig immer noch besser als nichts. Und wenn man mit begrenztem Gepäck unterwegs ist, ist so eine Mini-Solar-Anlage genau das Richtige.

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