Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM

Ein weiteres Hohlgriff-Messer geht in der Konstruktion einen anderen Weg. Das Schrade Extreme Survival Knife wird nicht aus mehreren Teilen zusammen geschraubt, wie das Apparo, sondern besteht aus einem Stück Stahl. Das Design dieses Vollintegralmessers geht zurück ins Jahr 1979. Der Südafrikaner Chris Reeve diente in dieser Zeit in der namibischen Armee und benötigte dort ein widerstandsfähiges Arbeitsmesser.

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM

Nach seiner Überzeugung musste ein Messer auch extreme Belastungen aushalten und durfte gerade im Übergang von Klinge zum Griff keinen Schwachpunkt haben. So blieb für ihn nur ein Vollintegral übrig. Die Klinge sollte für alle anfallenden Arbeiten im Felde oder in einer Notsituation geeignet sein. So ist es nicht verwunderlich, dass sich sein Messer eher an gängigen Kampfdolchen orientiert, mit einer nicht zu breiten Klinge und einem kürzeren Handschutz. Zusätzlich integrierte er noch einen Hohlgriff, der zusätzliches Equipment aufnehmen sollte.

Lange Jahre fertigte Chris Reeve diese Art von Messer und siedelte später von Südafrika nach Amerika um. In seiner aktuellen Produktpalette findet man diese Hohlgriffmesser aber nicht mehr. Jetzt fertigt die Firma Schrade diese Art Messer in Serie. Sie haben mehrere verschiedene Ausführungen des Messers im Programm. Es gibt sie mit langer oder kurzer Klinge, mit und ohne Wellenschliff und aus 440C oder 1070 Stahl. Das Testmodell kommt mit 14 cm kurzer Klinge ohne Wellenschliff und aus 1070 Stahl. Die genaue Modellbezeichnung lautet SCHF1SM.

Gegenüber dem wuchtigen Apparo wirkt das Schrade Extreme Survival Knife geradezu klein und zierlich. Und doch ist es wirklich hart im Nehmen und braucht sich hinter dem großen Böker nicht zu verstecken. Es kommt ab Werk schon mit einer ordentlichen Schärfe an und ist sauber verarbeitet. Die graue Beschichtung liegt nahtlos am Stahl an und schützt den rostenden 1070 Stahl vor Witterungseinflüssen.

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM - Der Hohlgriff

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM – Der Hohlgriff

Der Hohlgriff ist komplett aus dem Metall gefrãst und die Verschraubung des Deckels schließt ihn wasserdicht ab. Eine Besonderheit ist hier der eingesteckte Bithalter mit sechs verschiedenen Schrauber-Bits (drei Schlitz, zwei Torx und ein Kreuzschlitz). Er kann aus dem Deckel aber auch entnommen werden und macht so Platz für ein kleines Survival-Kit. Der Bitsatz verschwindet dann bequem in der Vortasche der Nylonscheide.

Grundsätzlich macht die Nylonscheide des Schrade einen wesentlich durchdachteren Eindruck, als die des Apparo. Die Gürtelschlaufe lässt sich über Klett öffnen und so am Gürtel anbringen, ohne diesen ausziehen zu müssen. Auch ist ein Beinriemen schon vorhanden, der die Scheide noch zusätzlich fixiert, was aber nicht unbedingt notwendig ist, da sie nicht zum Schlenkern neigt. Einzig die Qualität der Riemen lässt zu wünschen übrig. Es sind eher Schnürsenkel. Hier wäre 550 Paracord das bessere Material gewesen, was im Survivalfall einen wesentlichen Mehrwert gehabt hätte. Auch ist der Kunststoffeinsatz für die Klinge zu eng. Man braucht richtig viel Kraft, um das Messer zu ziehen oder es, nach getaner Arbeit, wieder wegzustecken. Auch bleiben deutliche Spuren auf der Klingenbeschichtung zurück.

Dafür schlägt sich dann das Messer im Survivalfall wirklich sehr gut. Zwar ist es für grobe Arbeiten nicht ganz so gut geeignet, man kann es aber trotzdem mühelos als Axt oder Holzscheit-Spalter einsetzen. Hier muss man nur darauf achten nicht zu dickes Holz zu verwenden. Bei diesen recht rüden Arbeiten schlagen sich Klinge und Beschichtung hervorragend. Der weichere Stahl (HRC 55) zeigt danach keine Beschädigungen in der Schneide und die Beschichtung weist keine Kratzer auf.

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM - Hackarbeiten

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM – Hackarbeiten

Leichte und mittlere Holzarbeiten, wie Schnitzen und Feuerholz vorbereiten, sind genau sein Ding. Wo man gerade beim Apparo wirklich Schwierigkeiten bekommt, geht es hier wirklich richtig gut. Auf den Klingenrücken kann man beim Schneiden sehr gut Druck mit dem Daumen ausüben und so auch filigrane Schnitte ausführen. Dabei liegt das Messer sehr ausgewogen in der Hand und ist so wesentlich einfacher zu führen.

Die Beschichtung der Klinge verhindert in der Regel, dass man mit einen Zündstahl am Klingenrücken Funken schlagen kann. Diese Behandlung ist auch Gift für die Beschichtung, die sich so sehr schnell an den Kanten abreiben lässt. Den Zündstahl nutzt man am Besten an der Klinge. So lassen sich sehr gut Zündspäne abschaben. Diese Behandlung geht dann auf Kosten der Schärfe der Klinge.

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM - Widerstandsfähigkeit

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM – Widerstandsfähigkeit

Natürlich musste auch das Schrade durch den Härtetest. Hier erwies es sich sogar als noch widerstandsfähiger als das Böker. Als Steighilfe macht es eine gute Figur und hält mühelos das Gewicht eines Menschen. Natürlich bricht es auch bei der Biegebeanspruchung an der Klinge. Was aber sehr überraschend war, dass es auf Fußtritte im Bereich des Handschutzes überhaupt keine Reaktion zeigt. Kein Bruch und kein Abknicken der Konstruktion. Der Stahl federt sofort in seine Ausgangsposition zurück!

Wie sich das Schrade Messer gegen das Böker Apparo geschlagen hat, erfährst Du im Gesamtfazit.

Daten und Fakten
Klingenlänge: 140 mm
Klingenstärke: 5 mm
Klingenschliff: Glatt
Klingenstahl: 1070
Härte Rockwell C: 55 HRC
Länge Griff: 12,4 mm
Stärke Griff: 26 mm
Material Griff: Stahl
Material Scheide: Nylon
Gewicht (o./m. Scheide): 374 / 504 g
Preis: EUR 115,20
Lieferumfang: Bithalter und sechs Bits
Bezugsquelle: Knyfe

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM - Batoning

Schrade Extreme Survival Knife SCHF1SM – Batoning