Heutzutage ist Kommunikation extrem wichtig! Fast jeder besitzt ein Handy oder Smartphone. In der Stadt ist man fast überall erreichbar. Doch outdoors ist schnell Schluss mit diesem Luxus. Wer abseits der normalen Wege unterwegs ist, kommt schnell an Orte, wo kein Handynetz mehr existiert. Wer dort dann versucht eine Gruppe von Menschen über eine überschaubare Entfernung zu koordinieren, kommt mit einem Handy nicht mehr weit.
In diesen Situation sind Funkgeräte Gold wert. Doch die meisten müssen angemeldet und Gebühren dafür entrichtet werden. Oftmals ist man auch einem strengen Reglement unterworfen. Um eben mal ein paar Anweisungen oder Informationen zu funken, ist der Aufwand für den richtigen Amateur- und Profifunk einfach zu gross.
In vielen Ländern hat man dies erkannt und bietet für private und berufliche Zwecke bestimmte Frequenzbereiche an, die mit einfachen, kleinen Geräten mit fest verbauter Antenne kostenlos für jedermann genutzt werden können. In Europa hat sich der Frequenzbereich 446,000 bis 446,100 MHz durchgesetzt. Hier gibt es acht Kanäle in einem 12,5 kHz-Raster. In Deutschland sind diese Kanäle bis 2022 freigegeben.
Das ist auf dem ersten Blick aber nicht wirklich viel. Doch in unserem Test war selbst in der Innenstadt nicht viel auf den Kanälen los.Mit der Scan-Funktion bekam man ab und zu mal ein Gespräch mit. Outdoors war so gut wie nichts los. Trotzdem liefern teurere Geräte noch Codiersysteme mit, um Benutzergruppen zu bilden. Hier gibt es aktuell zwei Systeme.
CTCSS (Continous Tone Codes Subaudio Squelch) sendet während der Funkverbindung einen tiefen Ton mit, der vom menschlichen Ohr nicht wahrgenommen wird. Dieser öffnet beim Funken aber nur die Geräte, die auf den gleichen Ton eingestellt sind. Insgesamt gibt es hier 38 verschiedene Töne.
DCS (Digital-Coded Squelch) macht das gleiche nur eben digital. Hier wird der tiefe Ton durch ein digitales Signal ersetzt. Hier gibt es 68 verschiedene Möglichkeiten.
Diese Bildung in Benutzergruppen ist dann sehr wichtig, wenn auf einzelnen Kanälen sehr viel los ist. Stellt man nun im Kanal 5 die Codierung 15 bei seinen Funkgeräten ein, blendet man den übrigen Funkkverkehr auf dem Kanal aus. Nur die Funkgeräte mit der Kennung 15 öffnen sich, wenn sie angefunkt werden. Geräte, die eine andere Kennung haben, bekommen von dem Gespräch nichts mit.
Abhörsicher sind solche Verbindungen aber nicht! Wenn man, wie im unseren Beispiel den Kanal 5 mit der Kennung 00 einstellt, bekommt man jedes Gespräch auf dem Kanal mit. Auch die Scan-Funktion, die alle 8 Kanäle überwachen kann, hört diese codierten Gespräche trotzdem.
Eine weitere sehr interessante Funktion nennt sich VOX. Hier öffnet sich das Mikrofon bei jedem Geräusch über einem bestimmten Geräuschpegel. Man kann also funken, ohne das Funkgerät in die Hand zu nehmen. Das hat gerade bei der Nutzung mit einem Headset seine Vorteile. Zusätzlich kann man aber auch mit einem Gerät einen Raum überwachen. So wird aus einem Funkgerät ein Babyphon.
In der Praxis schlagen sich die kleinen „Funkys“ recht wacker. Durch die recht kleinen Abmessungen haben sie gut im Rucksack Platz und bringen mit ihrer Sendeleistung von 500 mW auf freien Gelände bis zu zehn Kilometer. Diese können aber im Wald schon auf zwei bis drei Kilometer schrumpfen. In der Stadt mit den vielen Gebäuden kann die Reichweite auf wenige hundert Meter fallen.
Wir haben uns einige Einsteiger-Geräte einmal näher angesehen und draußen auf die Probe gestellt. In den nächsten Tagen werden wir euch folgende vier Modelle vorstellen:
Simvalley Walkie-Talkie-Set
Albrecht Tectalk Smart+
Audioline Power PMR 46
Stabo Freecomm 650