Auf zur Sprongenburg

Burgen und deren Ruinen ziehen mich an, wie das Licht die Motte. Als ich sah, dass in nur knapp sieben Kilometer die Sprongenburg zu finden ist, war ich direkt Feuer und Flamme. 

Burgruine Sprongenburg
Burgruine Sprongenburg

Die Sprongenburg sah schon auf den Fotos im Internet sehr imposant aus und gerade dieser Lost Place sollte das Highlight meiner letzten großen Wanderung während meines Reha-Aufenthalts in Bad Ems sein. Es wurde dann aber auch das einzige Highlight dieser fast 19 Kilometer langen Wanderung. 

Aber ich greife vor! 

Der Wetterbericht sagte richtig schlechtes Wetter voraus: starker Regen und viel Wind. Aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung und so zog ich direkt nach dem Mittagessen los. 

Der Weg folgt anfangs der langen Nordic Walking Strecke, die schon einige Male gelaufen bin. Ich bin kaum eine Viertelstunde unterwegs, da fängt es mit leichtem Regen an,  hört jedoch schnell wieder auf und auf der ganzen Tour bekomme ich nur ein paar Tropfen ab. 

Gesperrter Weg
Gesperrter Weg

Ein größeres Problem ist der gesperrte Weg. Baumfällarbeiten behindern mein Weiterkommen und so muss ich mir mit der Komoot-App eine Alternativrouten suchen. Diese ist schnell gefunden , führt aber erstmal steil bergauf und kostet nicht nur etwas mehr Zeit, sondern verlängert die Tour um sicherlich einen Kilometer. 

Aber kurze Zeit später habe ich den richtigen Weg wiedergefunden. Nun geht es hinab ins Tal nach Eisenbach. Parallel verläuft eine extreme Downhill-Strecke des Bikeparks. Das ist schon ganz schön spannend, wenn die Fahrer mit einem Wahnsinnstempo die Kurven dieses Abschnitts meistern. 

Schöne Wege im Wald
Schöne Wege im Wald

Im Tal angekommen, navigiert mich die Komoot-App zum eigentlichen Ausgangspunkt meiner Rundwanderung. Bis hierher habe ich schon gut vier Kilometer hinter mir. 

Anfangs folgt der Weg noch Asphalt und wechselt dann langsam zu Schotter. Es geht an ein paar Kleingärten vorbei und hinab zur Landstraße. Der Abstecher zum Bach erweist sich als nicht so interessant, sodass ich schnell wieder zum Rundweg zurückkehre, will ich doch die Burgruine finden. 

Immer Bergauf
Immer Bergauf

Vom Tal aus kann man sie nämlich nicht sehen und so muss man sich ordentlich durch den Wald bergauf kämpfen. Der Weg wird immer schmaler und steiler. Neben mir verläuft direkt die Wegante. Ein falscher Schritt und es geht abwärts. Aber trotzdem ist der Weg hier toll und naturnah. Ich komme zwar nur langsam voran, aber nach knapp neun Kilometer stoße ich endlich auf die Ruine der Sprongenburg. 

Endlich erreicht: Die Sprongenburg
Endlich erreicht: Die Sprongenburg

Die Ruine hat sich ihren Namen tatsächlich verdient und ich klettere alle möglichen Wege entlang. Dennoch kann mich die Sprongenburg nicht lange bei sich halten und ich breche wieder auf. Ein schmaler Weg führt mich den Berg hinauf und oben aus den Wald hinaus. 

Ruinenexpedition
Ruinenexpedition

Hier streife ich kurz eine Ortschaft und schon geht es wieder bergab an einer Quelle vorbei. Hier muss man aufpassen, dass man den schmalen Abzweig nach rechts nicht verpasst. Man folgt automatisch dem breiten Hauptweg, da man den Pfad kaum sieht. 

Ausblick
Ausblick

Dieser führt steil bergan und wieder aus dem Wald hinaus. An Feldern geht es den Waldrand entlang. Hier pfeift ein ordentlicher Wind und für später gibt es eine Sturmwarnung. 

Der Köhlerbrunnen
Der Köhlerbrunnen

Im Wald zurück geht es in sanften Kurven weiter bergab. Die Wind rauscht durch die Kronen der Bäume und ich höre Holz brechen und fallen. Hier im Wald ist es verdammt gefährlich geworden und ich lege einen Zahn zu. Der Weg bietet auch keine Ausblicke und Highlights. 

Ein Sturm zieht auf
Ein Sturm zieht auf

Nachdem ich einige umgeknickte Bäume überstiegen habe, komme ich gut wieder in Eisenbach an. Mein Rückweg folgt dem Hinweg, nur dass ich aufgrund des Sturms die kürzere, aber abgesperrte Strecke nutze. Und so komme ich nach fast 20 km Fußweg heil in der Klinik an. 

Schwierige Wege
Schwierige Wege

Fazit

Der Weg hat es ganz schön in sich und ist ordentlich anstrengend. Die Sprongenburg ist toll, aber das einzige Highlight der Tour. Ob man sich die 20 km dafür aufbürden will, muss jeder selber entscheiden.