In der Regel besteht ein Every-Day-Carry aus den Gegenständen, die man immer dabei hat. Bei manchen Menschen und auf vielen Kanälen uferte das aber in letzter Zeit immer wieder extrem aus. Hier waren einige EDCs so umfangreich, dass dieses nur in zusätzlichen Taschen oder Rucksäcken mitzuführen war.
Doch ein EDC sollte schon so klein sein, dass man es halt immer mitführen kann. Diese Basis-Ausstattung sollte schon mit Standardmitteln der Kleidung am Körper getragen werden können. Alles andere trägt zu weit auf, ist gar nicht von Nöten und sieht scheiße aus!
Außerdem sollte man an die einzelnen Bestandteile immer schnell herankommen. Der Schnellzugriff gelingt mit einer Zusatztasche eher nicht. Selbst wenn diese am Gürtel hängt, muss man sie erst öffnen, um beispielsweise an den Tactical Pen oder die Taschenlampe heranzukommen, wenn mann sich verteidigen muss.
So habe auch ich mein EDC immer weiter modifiziert, reduziert und bin jetzt an dem Punkt, an dem ich ohne Zusatztasche alles direkt am Mann habe. Alle Erweiterung landeten im Allday-Pack, den ich auf dem Rücken trage. Davon aber mehr in einem späteren Artikel.
Mein Basic-EDC soll mit mir den Alltag gut überstehen. Da spielen Bereiche wie Kommunikation, Finanzen, Arbeit, Selfdefense, Licht, Waffe, Werkzeug und Zeit eine ganz große Rolle und trotzdem besteht es nur aus acht Teilen! Zwei Teile sind optional. Wenn man diese nicht braucht, kommt man sogar mit sechs Teilen aus.
Die klassischen Zwei, die auch immer Bestandteile der Ur-EDCs waren sind Taschenlampe und Messer. Erweitert werden sie aus Handy, Geldbörse, Tactical Pen, Notizbuch, Uhr und Survivalarmband.
Taschenlampe
Als Taschenlampe kommt eine Fenix LD10 zum Einsatz. Sie ist schön klein, wird sie doch mit nur einer AA-Batterie betrieben und gibt ordentlich Licht ab. Die Handhabung ist denkbar einfach: festgedrehter Lampenkopf und über den Endkappenschalter schaltet man High und Strobe; gelöster Lampenkopf und man schaltet durch Low, Mid, High, SOS. Der taktische Lampenkopf mit seinen Zinnen ist gut als Schlagwaffe geeignet, nutzt aber auch als Glasbrecher. Viele Techniken vom Kobutan oder Tactical Pen können zudem auch mit einer kleinen Taschenlampe ausgeführt werden.
Ort: Linke Hosentasche mit Clip für den direkten Zugriff.
Bezugsquelle: www.flashlightshop.de
Messer
Hier sind die Folder klar im Vorteil. Ein Fixed trägt einfach zu stark auf. In der City reicht mir nur eine Klinge, daher ist das Pohl Force Bravo One Outdoor meine erste Wahl. Mit der Zweihandbedienung gibt es weniger Probleme. Und wenn man den Trick beherrscht, kann es auch ganz schnell einsatzbereit sein.
Ort: Mit Clip im Zugriff über die rechte Hosentasche.
Bezugsquelle: www.pohlforce.de
Alternative für den Wald: Victorinox Evo Wood 55. Auch hier Zweihandbedienung plus Säge und vielen Tools, die den Outdooralltag vereinfachen können. Da es keinen Clip besitzt, findet es in der rechten Hosentasche seinen Platz.
Bezugsquelle: www.victorinox.ch
Kommunikation
Ein Handy sollte auch mit dabei sein. Am besten ein Smartphone. Das hat den meisten Nutzwert. Neben alltagstauglichen Apps, wie zum Beispiel Evernote (damit spart man sich Notizbuch und Stift, die aber optional auch ohne viel Aufwand das Basic-EDC erweitern können) besitzt es eine Kamera und kann oftmals Taschenlampe und Lupe ersetzen. Nur zu groß sollte es nicht sein. Ich nutze ein Motorola Moto G der ersten Generation, da es nur 4,5 Zoll Bildschirmdiagonale besitzt und so mit der Ledertasche von Readan in die Hosentasche passt.
Ort: linke Hosentasche. Alternativ: Napoleontasche in der Jacke.
Bezugsquelle: Elektronikmärkte wie etwa www.saturn.de
Geldbörse
Da man ja inzwischen alle wichtigen Karten und Ausweise in Scheckkartengröße bekommt, kann man auch die eigene Geldbörse extrem klein halten. Die Micro Wallet von Maxpedition ist hier meine erste Wahl. In den drei inneren Steckfächern passen alle wichtigen Karten hinein. Zudem können hier gut Geldscheine untergebracht werden. Im äußeren Steckfach findet die Fahrkarte und die Visitenkarte Platz. Kleingeld beim Einkauf sammelt sich bei mir in den Hosen- und Jackentaschen und kommt am Ende des Tages in die Spardose. Da sammelt sich ein ganze Menge Geld an.
Ort: rechte Hosentasche
Bezugsquelle: www.maxpedition.de
Tactical Pen
Für einen Autor und Blogger ist es immer wichtig etwas aufschreiben zu können. Einen Stift sollte man daher immer mitführen. Ich habe mich für einen robusten Tactical Pen entschieden. einerseits zerlegt er sich beim Transport nicht in seine Einzelteile und zum anderen ist es ein wunderbares Verteidigungsmittel. Zu Zeit nutze ich einen Schmeisser Pen, der recht preiswert und dessen Verlust verkraftbar ist. Er ist schön griffig und die Endkappe ragt, aufgrund des tiefer sitzenden Clip, etwas aus der Tasche heraus, damit man ihn im Stressfalle gut greifen kann. Hier bevorzuge ich eine schräge Trageweise in der Napoleontasche der Jacke oder mittig in der mittleren Knopfleiste des Hemdes. Hier hat man den Pen im Verteidigungsfalle immer schnell griffbereit:
Ort: Napoleontasche
Bezugsquelle: www.helmuthofmann.de
Notizbuch
Wer einen Stift hat, braucht auch Papier um etwas aufschreiben zu können. Man kann für einen Kollegen, Freund oder anderen eine kurze Notiz schreiben. Eine Wegbeschreibung, Telefonnummer oder bei einem Unfall den Hergang. Als Autor sind es für mich die Geistesblitze, die ich unterwegs habe. Schreibe ich sie mir nicht auf, sind sie später wieder weg und kommen meist nicht wieder. Ein dünnes Heftschen mit Softcover in DIN A6 reicht für mich völlig aus. Auch hier nutze ich, wie bei meinen großen Notizbüchern die Moleskin Evernote Field Notes. Positiv hier, über einen Code kann ich den Webservice von Evernote in eine Premium-Mietgliedschaft erweitern.
Ort: Hose Gesäßtasche
Bezugsquelle: www.evernote.com
Uhr
Ein ordentlicher Zeitmesser sollte schon ans Handgelenk. Eine analoge Uhr ist mir lieber, da sie in vielen Situationen besser ablesbar ist und man am Stand der Sonne mit den Zeigern die Himmelsrichtung ermitteln kann.
Bei mir kommt eine Tactical Watch mit Trithium-Beleuchtung zum Einsatz. Diese Leichtindizes bestehen aus Glasröhrchen, die mit einem schwach radioaktiven Gas gefüllt sind. Diese leuchten permanent und sind im Dunkeln sehr gut ablesbar. Mein Modell ist die TAWATEC E.O. Diver.
Ort: linkes Handgelenk
Bezugsquelle: www.tawatec.de
Survival-Armband
Man kann unheimlich viele verschiedene Survival-Armbänder kaufen. Einige haben sogar noch ein kleines Survival-Pack eingearbeitet. Aber bei mir besteht es halt klassisch nur aus Paracord und gibt mit etwa drei Meter Nylonschnur. Aber das Beste ist: ich habe es selber gemacht. Mit ein wenig Geschick sind die unterschiedlichsten Armbänder aus Paracord an einem Abend selber herzustellen. Das macht Spaß und erweitert oft die eigene Knotenkunde, die man immer mal wieder draußen benötigt.
Ort: rechtes Handgelenk
Das ist insgesamt gesehen ein recht ordentliches EDC, das einem bei vielen Szenarien helfen kann. Dabei trägt es nicht so stark auf und jedes Item hat seinen Platz. Hat man sich an die Trageweise gewöhnt, braucht man nicht nachdenken und hat das richtige Tool schnell zur Hand. Und sollte mal was verloren gehen, ist nicht das ganze EDC weg und kann schnell ausgetauscht werden.
Alles weitere findet in einem Rucksack seinen Platz. Dieses Allday-Pack werden wir uns in einem späteren Artikel genauer ansehen.
Wie sieht euer EDC aus?
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