Wasserfall-Tour, Solingen

Solingen und Wuppertal habe ja eigentlich keine großen Wasserfälle! Es sei denn, im Regenloch des Bergischen Lands kommt ordentlich Wasser vom Himmel. Im Tal der Wupper zwischen den beiden Städten habe ich mir ordentlich nasse Füße geholt und doch eine tolle Wanderung erlebt.

Wasserfälle an der Wupper
Wasserfälle an der Wupper

Die Idee zur Wanderung kam von meinem Arbeitskollegen Alex, der sich spontan an einem Samstagabend bei mir meldete. Den ganzen Tag hatte es Dauerregen gegeben und wirklich draußen war ich nicht gewesen. Daher war ich gar nicht abgeneigt am folgenden Sonntag Richtung Solingen Glüder aufzubrechen.

Um acht Uhr morgens (so gar nicht mein Ding an einem Sonntag) sprang ich zu ihm ins Auto und schon fuhren wir zu dritt, mit seiner Hündin Miley, nach Solingen.

Die Wupper war nach dem Dauerregen richtig voll
Die Wupper war nach dem Dauerregen richtig voll

Am Wanderparkplatz Glüder war es zu dieser frühen Stunde noch extrem leer und wir waren fast die Einzigen, die unterwegs waren. Von dort ging erst einmal an der Wupper entlang bis zur Brücke Strohn. Auf der anderen Seite der Wupper liegt das Tierheim Glüder und die Hunde waren schon vom Weitem zu hören.

Aber dort wollten wir nicht hin. Für uns hieß es erstmal bergauf. Dieser Aufstieg, der erste von insgesamt vieren, war noch moderat und brachte uns hinauf zur Burger Landstraße.

Abstieg zur Wupper
Abstieg zur Wupper

Diese überquerten wir und es ging mal moderat, mal steil ins Tal zu den Wupperauen unterhalb der Müngstener Brücke. Im Tal folgten wir dem Brückenpfad unterer Brücke entlang, bis zum offiziellen Brückenpark.

Auf diesem Weg schoss schon das Wasser einiger Bäche in strömenden Wasserfällen ins Tal. An vielen Stellen floss das Wasser über die Wege und wir mussten aufpassen, dass wir uns keine nassen Füße holten oder an einer steilen Stelle ausrutschten.

Müngstener Brücke
Müngstener Brücke

Weiter ging es vom Brückenpark zur Remscheider Straße. Hier überquerten wir die Wupper und wechselten auf die andere Wupperseite. 

Nun kam der zweite, schon steilere, Aufstieg auf uns zu und führte uns zum Diederichstempel. Von dort ging es wieder hinab zur Wupper. Dort überspülte das Wasser den Weg extremer als auf der anderen Uferseite. 

Wupper und Diederichstempel
Wupper und Diederichstempel

Und es kam, wie es kommen musste: eine Überspülung war so breit, das ein Sprung nicht reichte und es bei mir zu nassen Füßen in meinen Barfußschuhen kam. Doch aufgrund der Merinosocken, blieben die Füße trotzdem warm, waren halt nur nass.

Und so ging es weiter am Ufer Richtung Unterburg. So langsam füllten sich die Wege mit Hundehaltern, Reitern, Mountainbikern und weiteren Wanderern. In Unterburg waren auch die ersten Cafés schon offen und gut besucht.

Reißende Fälle
Reißende Fälle

Hier folgt dann der dritte und anstrengendste Aufstieg hinauf nach Solingen Burg. Die Straße und die Serpentinen waren richtig steil und meine Beinmuskulatur brannte ganz ordentlich.

Oben angekommen ging es auch in die Burg, die leider gerade etwas restauriert wird und so mehr wie eine Baustelle aussah. Aber dafür gab es dort Toiletten und ich musste so kein weiteres Kapitel von „How to shit in the Woods“ aufschlagen.

Schloss Burg
Schloss Burg

Von dort ging es im Wald erstmal steil abwärts, um auf Höhe von Angerscheid wieder nach oben zu gehen. Dieser letzte Aufstieg auf den Höhenzug zur Sengbachtalsperre war aber gar nicht mehr so steil und wir folgten den Höhrather Weg bis fast nach Glüder. 

Der Abstieg nach Strohn war noch einmal recht steil, aber unser Zielpunkt war schon recht nahe und so konnte er uns nicht mehr schrecken. Überrascht waren wir hier nur von der schieren Masse an parkenden Autos, deren Besitzer sich wohl auch auf den Weg gemacht hatten.

Bei so viel Wasser waren nasse Füße vorprogrammiert
Bei so viel Wasser waren nasse Füße vorprogrammiert

Als wir am Morgen hier starteten, waren wir der dritte PKW auf dem Parkplatz. Dieser war jetzt voll, an mancher Stelle zwei Autos hintereinander und die Straße Strohn war zusätzlich zum Ausweichparkplatz geworden.

Als wir zurück zum Auto kamen, standen schon weitere Wagen in Wartestellung auf unseren Parkplatz. Die hätten uns am liebsten sofort von dort vertrieben.

Rindviecher in Strohn
Rindviecher in Strohn

Also war es gut, dass ich mich mal früh aus dem Bett gequält hatte. Und die Tour hat sich wirklich gelohnt und mit knapp 17 Kilometern Strecke und vier Aufstiegen war sie schon eine Herausforderung.